In Vorher gab es keine ChanceIvan Yagshi findet einen angemessenen und poetischen Weg, den langjährigen Konflikt zwischen Israel und Palästina anzusprechen. Der Film wurde vor Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas gedreht und konzentriert sich auf die enge Freundschaft, die sich in der Kindheit entwickelte. Der palästinensische Regisseur und sein israelischer Amtskollege wuchsen zusammen in der Schweiz auf und erkundeten schließlich die Vergangenheit sowie die nationale und kulturelle Identität des anderen. Der beste Freund konvertierte zum Zionismus und zog ins Westjordanland, um in den besetzten palästinensischen Gebieten zu leben. Beunruhigt, aber neugierig beschloss Yagci, mit seinem Freund dort einen Dokumentarfilm zu drehen – eine Gelegenheit zum Diskutieren, Vergleichen und Streiten, aber hoffentlich auf friedliche Weise.
Doch der Freund stoppte das Projekt schnell und kündigte seine Mitarbeit. Er existiert im Film nur noch als Relikt, sein Gesicht ist gelöscht. Yağcı verarbeitet seinen Film zu einem emotionalen und manchmal wütenden Brief an diesen abwesenden Gesprächspartner. Filmisch gesehen hat der Brief die Form eines weitschweifigen Essays, der auch eine Untersuchung seines Familienerbes einschließt – insbesondere des Vorhandenseins einer beeindruckenden Sammlung von Büchern, die jetzt fälschlicherweise als „verlassenes Eigentum“ in der Nationalbibliothek Israels eingestuft werden.
Durch die Mischung von Live-Aufnahmen, Animationen und Voice-Over bietet der Film ein bewegendes Zeugnis der Freundschaft.
-Adrian Martin
Traktor
Filmdetails
Produktionsland
Schweiz
Jahr
2024
Festivalausgabe
IFRS 2024
Länge
71″
Medium/Format
DCP
Sprache
Arabisch, Englisch, Französisch, Hebräisch
Ausfahrt
Ivan Yagshi
Projekt
Brigitte Hofer, Cornelia Sittler
Szenario
Ivan Yagshi, Aurora Vogeli
Kinematographie
Gabriel Sandro, Lucas Gott
Bearbeitung
Christoph Schertenlieb, Olivia Fry, Celine Detweiler, Christine Hovet