Verdacht auf Hybridschuss in der Ostschweiz
Im Kanton Graubünden wurde letzte Woche ein männliches Tier wegen Verdachts auf Wolf-Hund-Hybride gekeult.
Dieser Inhalt wurde am 8. April 2022-12:13 veröffentlicht
Keystone-SDA / ac
Das Jagd- und Fischereiamt des Kantons Graubünden teilte am Freitag mit, die Informationen deuteten darauf hin, dass das Fell des Hundes heller als die Farbe eines Wolfes sei. Das Ergebnis der genetischen Analyse soll im Mai bestätigen, ob es sich um einen Hybriden handelt.
Seine Anwesenheit wurde erstmals im vergangenen Dezember in der Nähe von Domodossola in Italien gemeldet, wo er vermutlich in den Kanton Tessin in der Südschweiz ausgewandert ist und sich dann bis ins Rheintal bei Graubünden durchgesetzt hat. Das Alter des Tieres ist noch nicht bestätigt. Eine DNA-Probe des Tieres wurde zur Analyse an das Labor für Naturschutzbiologie der Universität Lausanne geschickt.
Gemäss Bundesjagdgesetz müssen verdächtige Hybriden bei begründetem Verdacht von den kantonalen Behörden erschossen werden. Das Tier wurde in Absprache mit dem Bundesamt für Umwelt in Graubünden erschossen.
Noch kein Hybridproblem
Das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden weist darauf hin, dass es aus Gründen des Artenschutzes wichtig ist, Hybridtiere zu töten, damit sie sich nicht fortpflanzen können. Andernfalls kann dies negative Langzeitfolgen für Wolfspopulationen haben.
2019 bestätigte eine vom Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegebene Studie, dass Wolfspopulationen in der Schweiz keine Anzeichen einer Einkreuzung mit Hunden aufweisen. Dies ist jedoch in einigen Nachbarländern nicht der Fall, insbesondere in Italien, wo die Kreuzung auf das Vorhandensein von Gruppen streunender Hunde zurückzuführen ist.
Bis heute gibt es in der Schweiz keine Hinweise auf Wolf-Hund-Hybriden. Ende Januar wurde im Wallis ein als Wolfsmischling verdächtigtes Tier getötet. DNA-Analysen zeigten jedoch, dass es sich um einen genetisch reinen Wolf handelte.
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