Schweiz: Die Polizei erschießt im Zug einen Geiselnehmer mit einer Axt
- Geschrieben von Imogen Foulkes und Ian Casey
- BBC News, Genf und London
Schweizer Polizisten haben am Donnerstagabend in einem Zug einen mit Axt und Messer bewaffneten Mann erschossen, der 15 Passagiere als Geiseln genommen hatte.
Der Geiselnehmer, Berichten zufolge ein 32-jähriger Asylbewerber aus dem Iran, bestieg in der Nähe von Yverdon einen Nahverkehrszug.
Der Lokführer wurde gezwungen, den Zug anzuhalten und sich zu den Fahrgästen im Waggon zu gesellen.
Polizeiberichten zufolge stürmten Beamte den Zug und „verwundeten den Mann tödlich“, nachdem er sie angegriffen hatte. Alle Geiseln wurden unverletzt freigelassen.
Lokalen Medien zufolge wurden die Behörden durch Passagiere im Zug alarmiert und es waren mehr als 60 Beamte anwesend.
Die Polizei, darunter eine Spezialeinheit aus Genf, umstellte den Zug und versuchte mehrere Stunden lang vergeblich, mit dem Mann auf Englisch und Persisch zu sprechen.
Als sie spät in der Nacht bemerkten, dass sich der Geiselnehmer von den Fahrgästen abwandte, stürmten sie den Zug mit Blendgranaten.
Polizeiberichten zufolge griff der Mann die Polizisten an, woraufhin diese ihre Schusswaffen einsetzten, um die Geiseln und sich selbst zu schützen, woraufhin der Geiselnehmer erschossen wurde.
Nach Angaben der Polizei ist das Motiv für die Geiselnahme unklar. Einer der Zugpassagiere sagte, der Täter sei „sehr nervös“ gewesen.
Lokalen Berichten zufolge erhalten die Geiseln und ihre Familien Unterstützung von der psychologischen Abteilung des Schweizer Gesundheitsdienstes.
Über den Mann ist wenig bekannt, außer dass er iranischer Herkunft ist und dem Asylbewerberzentrum in Neuenburg zugewiesen wurde.
Geiselnahmen sind in der Schweiz selten, kommen aber bereits in Banken und Unternehmen vor. Im Januar 2022 wurden Mitarbeiter eines Uhrenunternehmens als Geiseln genommen und gezwungen, einen Tresorraum zu öffnen.
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