Rolle des schützenden Progesterons gegen die Parkinson-Krankheit im enterischen Nervensystem
Zusammenfassung: Neuere Forschungen belegen die schützende Wirkung von Progesteron auf das enterische Nervensystem (ENS), das oft als „zweites Gehirn“ des Körpers bezeichnet wird. Die Studie zeigte, dass mit Progesteron behandelte Neuronen resistenter gegen Erkrankungen waren, die der Parkinson-Krankheit ähneln.
Dieser Befund weist darauf hin, dass Progesteronrezeptoren im ENS möglicherweise eine entscheidende Rolle bei der Neuroprotektion spielen. Es eröffnet die Möglichkeit neuer Steroidhormon-basierter Therapien für neurodegenerative Erkrankungen.
Wichtige Fakten:
- Das enterische Nervensystem kommuniziert eng mit dem Zentralnervensystem und wirkt sich auf neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer und sogar Depressionen aus.
- Der Einfluss der Ernährung auf das Darmmikrobiom kann sich über die Darm-Hirn-Achse auf das Zentralnervensystem auswirken, was zu Krankheiten wie der Parkinson-Krankheit führen kann.
- Die Studie ergab, dass Progesteron eine schützende Wirkung auf Neuronen im neurodegenerativen System hat, und lieferte Einblicke in den möglichen therapeutischen Einsatz von Steroidhormonen bei neurodegenerativen Erkrankungen.
Quelle: reiben
Das enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Netzwerk, das sich über die gesamte Länge des Darms erstreckt. Es besteht aus etwa 100 Millionen Neuronen, steuert selbstständig Verdauungsprozesse und wird oft als zweites Gehirn des Menschen bezeichnet. Doch seine Funktion geht weit über die reine Verdauung hinaus: Neuere Forschungen haben gezeigt, dass das ENS eng mit dem Zentralnervensystem (ZNS), also dem Gehirn und dem Rückenmark, kommuniziert.
„Der Zusammenhang zwischen dem ZNS und dem ZNS wird derzeit mit der Auslösung verschiedener neurologischer Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer sowie Depressionen in Verbindung gebracht“, erklärt Professor Carsten Tess, Leiter der Abteilung für Zytologie an der Ruhr-Universität Bochum . Der Darm-Hub ist keine Einbahnstraße; Beide Nervensysteme beeinflussen sich gegenseitig.
Die Ernährung eines Menschen hat einen direkten Einfluss auf das Darmmikrobiom, das wiederum mit ENS interagiert. Studien zeigen, dass der Aufbau des Mikrobioms auch über die Darm-Hirn-Achse, insbesondere über den Vagusnerv, Einfluss auf das Zentralnervensystem nehmen und Krankheiten wie die Parkinson-Krankheit begünstigen kann.
Eine ausgewogene Ernährung kann also nicht nur zum Erhalt der Nervenzellen im Darm beitragen, sondern auch die Parkinson-Krankheit um viele Jahre verzögern oder sogar ganz verhindern.
Die schützende Wirkung von Progesteron
Die MD-Studenten Paula Neufeld und Lennart Stegemann haben erfolgreich eine schützende Wirkung des natürlichen Steroidhormons Progesteron auf Neuronen im afferenten Nervensystem nachgewiesen.
In einer Reihe von Experimenten kultivierte das Duo über mehrere Wochen Neuronen des neurostimulierenden Systems und behandelte sie mit einem Zelltoxin, um schädliche Zustände ähnlich der Parkinson-Krankheit zu simulieren.
Sie fanden heraus, dass Nervenzellen, die mit Progesteron behandelt wurden, deutlich seltener abstarben als unbehandelte Zellen.
Paula Neufeld weist auf die Bedeutung ihrer Entdeckung hin: „Unsere Forschung liefert wichtige Erkenntnisse, die unser Grundwissen über die Rolle von Progesteronrezeptoren im enterischen Nervensystem ergänzen. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Erforschung neuroprotektiver Mechanismen der Progesteronwirkung im Inneren.“ und außerhalb des Darmtrakts.“
Lennart Stegemann fügt hinzu: „Diese Studie könnte den Weg für neue Therapieansätze auf Basis des Steroidhormons ebnen. Es besteht auch die Hoffnung, dass steroidbasierte Therapieansätze dazu beitragen können, neurodegenerative Erkrankungen zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.“
Kooperationspartner
Das Papier ist das Ergebnis einer etablierten Zusammenarbeit und translationalen Forschung zwischen der Abteilung für Zytologie unter der Leitung von Prof. Carsten Tess am Medizinischen Campus der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Matthias Voergerd, Oberarzt der Klinik für Neurologie am BG-Universitätsklinikum Bergmannschel Bochum.
Über diese Forschung in Neuroscience News
Autor: Mike Dressen
Quelle: reiben
Kommunikation: Mike Dressen – RUB
Bild: Bildquelle: Neuroscience News
Ursprüngliche Suche: offener Zugang.
„Progesteron: ein neuroprotektives SteroidVon Carsten Theiss et al. Zellen
eine Zusammenfassung
Progesteron: ein neuroprotektives Steroid
Das enterische Nervensystem (ENS) ist ein internes Netzwerk von Ganglien in der Darmröhre mit etwa 100 Millionen Neuronen, die sich im Plexus myentericus und im Plexus submucosis befinden. Hierbei handelt es sich um Neuronen, die von neurodegenerativen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit betroffen sind, bevor nun pathologische Veränderungen im Zentralnervensystem (ZNS) erkennbar sind.
Daher ist es besonders wichtig zu verstehen, wie diese Neuronen geschützt werden. Da gezeigt wurde, dass das Neurohormon Progesteron neuroprotektive Wirkungen im Zentralnervensystem und im peripheren Nervensystem vermittelt, ist es nun ebenso wichtig zu wissen, ob Progesteron ähnliche Wirkungen im ENS hat.
Zu diesem Zweck wurden RT-qPCR-Analysen mikroskopischer Laser-ENS-Neuronen durchgeführt, die erstmals die Expression verschiedener Progesteronrezeptoren (PR-A/B; mPRa, mPRb, PGRMC1) in Mäusen in verschiedenen Entwicklungsstadien zeigten. Dies wurde auch in ENS-Knoten mithilfe von Immunfluoreszenz- und konfokalen Lasermikroskopietechniken bestätigt.
Um die potenziellen neuroprotektiven Wirkungen von Progesteron im ENS zu analysieren, haben wir abgetrennte ENS-Zellen mit Rotenon gestresst, um für die Parkinson-Krankheit typische Schäden hervorzurufen.
Anschließend wurden die potenziellen neuroprotektiven Wirkungen von Progesteron in dieser Therapie analysiert. Die Behandlung transplantierter ENS-Neuronen mit Progesteron reduzierte den Zelltod um 45 %, was die enorme neuroprotektive Fähigkeit von Progesteron bei ENS bestätigt.
Eine zusätzliche Gabe des PGRMC1-Antagonisten AG205 hob den beobachteten Effekt auf, was auf eine entscheidende Rolle von PGRMC1 im Hinblick auf die Schutzwirkung von Progesteron hinweist.
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