Parmlin äußert Bedenken hinsichtlich Sanktionen für Waren
Der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat vor globalen Folgen gewarnt, wenn Sanktionen gegen Russland wegen Rohstoffhandels verhängt werden.
Dieser Inhalt wurde am 12. März 2022-12:11 veröffentlicht
Keystone-SDA / Schweiz am Wochenende / Reuters / ilj
„Ich bin dagegen, Maßnahmen zu ergreifen, die anderswo neue Probleme schaffen und die globale Krise verschärfen“, sagte er. Treffen mit Schweiz am FuchenendeExterner Link Gepostet am Samstag.
Parmelin sagte, wenn die EU beschließe, diese Sanktionen umzusetzen, müsse der Schweizer Bundesrat (die Regierung) den Schritt sorgfältig analysieren, um globale Nebenwirkungen zu berücksichtigen.
Daher riet er zu „Vorsicht“, wenn es darum geht, den Rohstoffhandel anzuvisieren.
„Weil es nicht nur um Öl und Gas geht, sondern auch um Lebensmittel“, erklärt Parmelin. Länder wie Jordanien, Tunesien und Ägypten kaufen zwischen 50 % und 90 % ihres Getreidebedarfs in der Ukraine oder Russland. „Wenn Schiffe wegen des Embargos blockiert werden, drohen vielen Ländern im Nahen Osten Hunger und Destabilisierung.“
Parmelin fügte hinzu, dass die Schweiz einen Beitritt in Betracht ziehen könnte, wenn die Europäische Union beschliesst, dass die Mitgliedsstaaten einen bestimmten Prozentsatz seltener Güter aus ihren Reserven für Drittländer zurückhalten müssen.
Die ukrainische Ernte ist wichtig
Parmelin forderte einen schnellstmöglichen Waffenstillstand in der Ukraine. „Nicht nur wegen der Kriegsopfer. Sondern auch, weil sonst die Gefahr besteht, dass in der Ukraine nicht rechtzeitig gepflanzt wird. Der diesjährige Ernteausfall wird verheerende Folgen für die weltweite Getreideversorgung haben“, erklärte er.
Medienberichten zufolge werden etwa 80 % der russischen Grundgüter über die Schweiz gehandelt, was sie für die russischen Exporte entscheidend macht. Die Schweiz ist auch ein wichtiges Handelszentrum für russische und ukrainische Getreide- und Pflanzenöle.
Die neutrale Schweiz hat letzten Monat beschlossen, sich den weitreichenden Wirtschaftssanktionen der EU gegen russische Einzelpersonen und Organisationen anzuschließen – ein historischer Schritt für das Land. Aber die Schweizer Sanktionen zielten nicht speziell auf Rohstoffe ab. Am Freitag hat die Europäische Union ein viertes Paket von Sanktionen gegen Russland bekannt gegeben.
In verwandten Nachrichten demonstrierten am Samstag bis zu 5.000 Menschen in der Schweizer Hauptstadt für den Frieden in der Ukraine. Sie forderten auch ein Importverbot für russisches Gas in die Schweiz.
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