«Meinungsfreiheit steht auch in der Schweiz unter Druck»

«Meinungsfreiheit steht auch in der Schweiz unter Druck»

Marie Morris, Gründerin des Medienhauses Gotham City, berichtet über Fälle von Betrug, Geldwäscherei oder Korruption im Schweizer Finanzsektor. Aber meistens wird das Gesetz dazu verwendet, die Verbreitung schädlicher Informationen zu stoppen, wie die Journalistin in einer neuen Folge unserer Serie Voices of Global Freedom erklärt.

Dieser Inhalt wurde am 6. Dezember 2021 – 11:30 Uhr veröffentlicht

Im internationalen Ranking der Meinungsfreiheit und Demokratie braucht sich die Schweiz nicht zu schämen.

„Als Bürger habe ich das Recht zu sagen, was ich will, ohne Angst vor Belästigung und Verhaftung durch die Polizei zu haben“, sagt Morris. Der französische Investigativjournalist lebt seit vielen Jahren in der Schweiz. Seit vier Jahren arbeitet sie als Redakteurin von Gotham City mit ihrem Schweizer Kollegen François Billet. Dieses Online-Magazin hat sich schnell einen Namen als wichtige Ressource zur Aufdeckung von Finanzkriminalität in der Schweiz gemacht.

Maurice ist auch Schweizer Korrespondent der französischen Zeitung Le Monde.

Pressefreiheit vs. Gerichtsbeschlüsse

„Wir durchsuchen öffentlich zugängliche Gerichtsverfahren nach Informationen über Personen und Organisationen auf der ganzen Welt, die im Verdacht stehen, illegale Transaktionen über Schweizer Finanzinstitute zu tätigen“, sagt Morris.

Nicht jeder schätzt die journalistische Arbeit von Morris und ihren Kollegen.

„Angebliche Gesetzesbrecher schicken uns regelmäßig ihre Anwälte hinterher und versuchen zu verhindern, dass unsere Texte vor Gericht veröffentlicht werden“, sagt sie. „Leider werden solche Beschwerden oft von Gerichten bestätigt, was unsere Arbeit schwächt.“

Der zunehmende Druck auf die Medien ist ein grundlegendes Problem für die Pressefreiheit in der Schweiz.

„Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir die sehr wichtigen Errungenschaften unserer Demokratie nicht gefährden“, sagt Morris mit Blick auf einen Gesetzentwurf, der derzeit im Schweizer Parlament ausgearbeitet wird. Dieser Gesetzesentwurf soll es Angeklagten leichter machen, Artikel zu veröffentlichen, die ihnen nicht gefallen, durch eine sogenannte befristete Supermaßnahme.

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