In der Schweiz steigen die Mieten um fast 3%
Die Mieten in der Schweiz stiegen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 2,8 %, der stärkste jährliche Anstieg seit 14 Jahren. Die Schweiz ist einzigartig in Europa, wo die Mehrheit der Bevölkerung in Mietwohnungen lebt.
Dieser Inhalt wurde am 10. Januar 2023 – 09:47 veröffentlicht
Keystone-SDA/sb
Der Anstieg im Jahr 2022 ist laut dem in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank erstellten Homegate-Mietspiegel der grösste seit Beginn der jährlichen Mietzinserhebung im Jahr 2009.
„Dieser starke Anstieg ist das Ergebnis einer zunehmenden Verknappung auf dem Mietwohnungsmarkt in Verbindung mit steigenden Heiz- und Nebenkosten“, sagten die Autoren am Dienstag.
Jährliche Steigerungen sind im ganzen Land zu beobachten. Den grössten Zuwachs verzeichnete der Kanton Graubünden (6,7%). Dem Bericht zufolge hat das Interesse an Fernarbeit nach der Covid-19-Pandemie zu höheren Preisen in Bergregionen geführt.
Viele Städte können den Wohnungsbedarf nicht decken. Zürich (6,2 %), Lugano (5,3 %), Basel und Luzern (beide 3,7 %) verzeichneten deutliche Zuwächse. Aber alle Kantone verzeichneten Preissteigerungen, insbesondere Wallis (4%), Aargau (2,8%), Thurgau (2,7%), Tessin (2%), Jura (1,8%) und Solothurn (1,7%).
Angesichts der rückläufigen Bautätigkeit und der Stabilisierung des Wanderungssaldos könnten die Mietpreise 2023 weiter steigen. Das Angebot kann derzeit insbesondere in Ballungsgebieten die Nachfrage nicht decken. „Solange diese Situation anhält, werden die Mieten nicht sinken“, folgern die Autoren.
Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung (60 %) lebt in Mietwohnungen, wobei der Anteil der Eigenheimbesitzer seit den 1970er Jahren stetig zunimmt. Mehr als die Hälfte der Wohnungen besteht aus zwei bis drei Schlafzimmern und einem Wohnzimmer.
Im Jahr 2019 betrug die durchschnittliche monatliche Nettomiete CHF 1.362 ($ 1.391 USD). Am teuersten waren die Kantone Zug, Zürich und Schwyz, am anderen Ende der Skala Jura, Neuenburg und Wallis. In größeren Städten sind die Mieten 10 % höher.
Inzwischen sind überall in Europa Hausbesitzer in der Mehrheit (Deutschland hat mit knapp über 50 % eine geringere Mehrheit). Hausbesitzer in Europa sind routinemäßig etwa zwei Drittel oder mehr.
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