In der Hoffnung, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, steht die Schweiz kurz davor, die Genbearbeitung in Nutzpflanzen zu legalisieren
Nur einen Steinwurf von einem ruhigen Vorstadtviertel außerhalb von Zürich entfernt wird unter strengen Sicherheitsvorkehrungen Gerste angebaut. Denn es handelt sich nicht um gewöhnliche Gerste, sondern um eine gentechnisch veränderte Sorte, bei der die Wissenschaft und die Notwendigkeit, die Nahrungsmittelproduktion anzukurbeln, den Gegnern gentechnisch veränderter Nutzpflanzen gegenüberstehen.
Die Sorte Golden Promise ist der Star des ersten Feldversuchs in der Schweiz mit einer Nutzpflanze, deren Gene mithilfe der CRISPR/Cas9-Technologie verändert wurden.
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Im Fall des Schweizer Gerstenversuchs geht es darum, zu stören CKX2 Gen, das die Samenbildung mittels CRISPR/Cas9-Genombearbeitung reguliert. Japanische Forscher haben dieses Verfahren bereits erfolgreich zur Steigerung der Reisproduktion eingesetzt. Wissenschaftler des Schweizerischen Agrarinstituts Agroskop hoffen in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin, mit Gerste die gleichen Ergebnisse zu erzielen.
Doch im März 2023 forderte das Schweizer Parlament die Regierung auf, einen Gesetzesentwurf zur Vernehmlassung vorzubereiten, mit dem Ziel, ein risikobasiertes Zulassungssystem für mit CRISPR entwickelte Pflanzen und Saatgut einzuführen. Dadurch wird eine Ausnahme vom GVO-Verbot gewährt, sodass Experimente an gentechnisch veränderten Pflanzen möglich sind, die keine fremden Gene enthalten und einen Mehrwert für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucher bieten. Die Regierung wird den Gesetzesentwurf voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, voraussichtlich im September, zur Vernehmlassung vorlegen.
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