Hohe Wirtschaftskriminalität in der Schweiz

Hohe Wirtschaftskriminalität in der Schweiz

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens KPMG entschieden Schweizer Gerichte im Jahr 2022 78 schwere Fälle im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität, zehn mehr als im Jahr 2021. Mittlerweile dürften die tatsächlichen Fallzahlen deutlich höher liegen, da viele Fälle nicht gemeldet werden.

Welche Arten von Wirtschaftsdelikten werden in der Schweiz am häufigsten begangen?

Die meisten schweren Finanzdelikte sind im Schweizer Strafrecht enthalten („SCC„) umfasst Unterschlagung (Artikel 138 des Strafgesetzbuches), unbefugten Zugriff auf Daten (Artikel 143 des Strafgesetzbuches) oder personenbezogene Daten (Artikel 179 des Strafgesetzbuches), Betrug (Artikel 146 des Strafgesetzbuches) und Computerbetrug (Artikel 147 des Strafgesetzbuches), das Verbrechen der Misswirtschaft (Artikel 158 des Strafgesetzbuches), das Verbrechen oder Vergehen des Konkurses und der Schuldeneintreibung (Artikel 163 bis 170 des Strafgesetzbuches), die Urkundenfälschung (Artikel 251 des Strafgesetzbuches). Strafgesetzbuch) und Geldwäscherei (Art. 305 bis StGB), Bestechung schweizerischer Amtsträger (Art. 322ter StGB), ausländischer Amtsträger (Art. 322 Siebter StGB), Bestechung in der Privatwirtschaft (Art. 322 ter und 322 ter StGB) sowie die Gewährung und Annahme von Vorteilen. (Für schweizerische Amtsträger) (Art. 322 ter und 322 ter StGB).

Andere Gesetze in bestimmten Rechtsgebieten enthalten weitere Straftatbestände wie Insiderhandel und Marktmanipulation, die im Finanzmarktinfrastrukturgesetz („Finanzmarktinfrastrukturgesetz“) geregelt sind.Venmia„), Kartelle und rechtswidrige wettbewerbsbeeinträchtigende Absprachen, die im Bundesgesetz über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen geregelt sind („Wagen A„“), unlauterer Wettbewerb, geregelt durch das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (“).Kalifornien St„) und Straftaten im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten gemäß dem Datenschutzgesetz („DSG„).

Gemäß den Grundsätzen der Unternehmensstrafbarkeit (§ 102 StGB) können sich Unternehmen für bestimmte Geschäftsführungsdelikte (insbesondere Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Bestechung) strafbar machen, wenn sie nicht alle erforderlichen und zumutbaren Maßnahmen ergreifen. notwendig, um solche Verbrechen zu verhindern. Geschäftsführer und Geschäftsführer eines Unternehmens können unter bestimmten Umständen auch persönlich für im Unternehmen begangene Straftaten haftbar gemacht werden.

Wann sind Verstöße zivilrechtlich und wann gelten sie als Straftat?

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Bei Zivilsachen handelt es sich in der Regel um Streitigkeiten zwischen privaten Parteien wie Einzelpersonen, Unternehmen oder Organisationen (z. B. Vertrags- oder Eigentumsstreitigkeiten) und werden in der Regel durch Zivilgerichte gelöst, deren Hauptziel darin besteht, den Geschädigten für etwaige Schäden zu entschädigen . leiden.

Straftaten sind Handlungen und Verhaltensweisen, die gegen das Strafrecht verstoßen und von staatlichen Behörden (Polizei und Staatsanwaltschaft) verfolgt werden. Eine Verurteilung kann verschiedene Formen der Bestrafung nach sich ziehen, etwa Freiheitsstrafe, Bewährung oder Geldstrafe. In manchen Fällen kann ein Anspruch sowohl zivil- als auch strafrechtliche Auswirkungen haben. Wenn beispielsweise jemand einen Betrug (eine Straftat) begeht, kann das Opfer zusätzlich zu den vom Staat erhobenen Strafanzeigen auch eine Zivilklage auf Schadensersatz einreichen.

An welchen Fällen von Finanzkriminalität waren Sie beteiligt?

Ich habe Mandanten (als Kläger oder Beklagte) in verschiedenen Fällen vertreten, vor allem im Zusammenhang mit krimineller Misswirtschaft, Betrug, unlauterem Wettbewerb und Datenschutz.

Wer begeht Wirtschaftskriminalität? Gibt es bestimmte Muster und wie werden Finanzkriminalität erkannt?

Es lässt sich kein spezifisches Muster hinsichtlich der Begehung von Finanzkriminalitätsdelikten ableiten. Kriminelle Misswirtschaft, Unterschlagung und Betrug machen einen Großteil der in der Schweiz verfolgten Straftaten aus. Die COVID-19-Pandemie hat auch neue Möglichkeiten für Betrüger eröffnet und es kam zu einer Zunahme von Cyberangriffen, Phishing und Betrügereien von Führungskräften.

Finanzkriminalität kann auf unterschiedliche Weise aufgedeckt werden. Die Ermittlungen werden in der Regel auf der Grundlage einer von einer Einzelperson oder Behörde bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft eingereichten Anzeige durchgeführt. Der Staatsanwalt leitet dann förmlich eine Untersuchung ein, wenn er der Ansicht ist, dass ein begründeter Verdacht besteht, dass eine Straftat begangen wurde, und zwar auf der Grundlage der von der Polizei gesammelten Informationen, der direkt an den Staatsanwalt übermittelten Belege und Informationen über die Strafanzeige oder der eigenen Feststellungen des Staatsanwalts.

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Wenn die Straftat innerhalb regulierter Finanzunternehmen wie Banken, Wertpapierhändlern oder Versicherungsunternehmen begangen wird, ist die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht („Wo auch immer„) kann für die Durchführung von Ermittlungen und die Einreichung einer Strafanzeige zuständig sein.

Finanzinstitute sind zudem verpflichtet, verdächtige Aktivitäten im Zusammenhang mit bestimmten Straftaten der Schweizerischen Meldestelle für Geldwäscherei zu melden („MROSDie MROS ist die zentrale Geldwäschereistelle der Schweiz und fungiert als Vermittlungs- und Clearingstelle zwischen Finanzintermediären und Strafverfolgungsbehörden. Gemäss den Bestimmungen des Geldwäschereigesetzes nimmt die MROS Meldungen über verdächtige Aktivitäten im Zusammenhang mit Geld entgegen und analysiert sie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Gelder kriminellen Ursprungs oder krimineller Organisationen. Verweisen Sie diese bei Bedarf zur weiteren Bearbeitung an die Strafverfolgungsbehörden.

Was raten Sie einem Unternehmen, das im Verdacht steht, Opfer oder potenzielles Opfer einer Finanzkriminalität in der Schweiz zu sein, und wie kann das Unternehmen die Krise besser bewältigen und einen Skandal verhindern?

Das Unternehmen muss schnell und angemessen mit der Situation umgehen, um potenzielle Schäden und rechtliche Konsequenzen zu minimieren, beispielsweise durch (1) die Durchführung einer gründlichen internen Untersuchung, um so viele Informationen und Beweise wie möglich zu sammeln, (2) die Einschaltung eines Rechtsbeistands und (3) Ergreifung geeigneter Disziplinarmaßnahmen gegen die betroffenen Personen (z. B. Beendigung des Arbeitsverhältnisses), (4) unter bestimmten Umständen Umsetzung von Abhilfemaßnahmen (Entschädigung der Opfer), (5) Risikominderung, beispielsweise durch Zusammenarbeit mit den Behörden und Ergreifung wirksamer Präventionsmaßnahmen ähnliche Vorfälle in der Zukunft (z. B. Einrichtung interner Richtlinien, Kontrollen und Verfahren), (6) je nach Umständen transparente Kommunikation bereitstellen, um das Vertrauen in und innerhalb des Unternehmens aufrechtzuerhalten, und (7) Mitarbeiter schulen und eine Kultur der Verantwortlichkeit und Integrität implementieren und Engagement für Transparenz im Unternehmen.

Eine Luftaufnahme des Genfersees – Genf, Schweiz

Wirtschaftskriminalität birgt enorme Risiken für Unternehmen und führt zu finanziellen Verlusten, Reputationsschäden und rechtlichen Konsequenzen. Die Implementierung robuster Methoden zur Verhinderung und Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität am Arbeitsplatz ist für den Schutz Ihres Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Welche Best Practices und Strategien gibt es, um die Risiken von Wirtschaftskriminalität zu mindern und Ihr Unternehmen zu schützen?

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Alle Unternehmen sollten über einen klaren und wirksamen Plan verfügen, um sich zu schützen, abhängig von der spezifischen Branche, Größe, Zusammensetzung usw. des jeweiligen Unternehmens. Regelmäßig sollte ein Rechtsbeistand hinzugezogen werden (nicht erst, sobald das Problem auftritt). Interne Kontrollrahmen, regelmäßige Risikobewertungen, Hintergrundüberprüfungen der Mitarbeiter, klare, regelmäßige und konsistente Berichterstattung über wichtige Probleme und Risikofaktoren, Verfahren zur Reaktion auf Vorfälle (z. B. bei Cyberangriffen), Krisenmanagementverfahren, Annahme eines Verhaltenskodex und einer Richtlinie Zu den Maßnahmen, die Unternehmen zur Risikominderung ergreifen können, gehören die Unterstützung und Schulung von Teams und Mitarbeitern (z. B. in Ethik und Compliance) sowie die Überprüfung von Versicherungspolicen und -abdeckungen.

An:

Sebastien Collart ist Gründungspartner von 100 Legal. Sebastian verfügt über eine Doppelqualifikation in der Schweiz und als Rechtsanwalt in England und Wales. Seine Erfahrung umfasst insbesondere Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht, Fusionen und Übernahmen, Fintech und dezentralisierte Finanzen, Wirtschaftsstrafrecht, Handelsstreitigkeiten und Immobilien. Sebastian verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Beratung von Unternehmern und Unternehmen jeder Größe. Er unterstützt zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen aus der Schweiz und dem Ausland bei nationalen und internationalen Transaktionen in vielen Geschäftsbereichen.

100 Legal ist eine spezialisierte Anwaltskanzlei mit Kernkompetenz in den Bereichen Unternehmen, Immobilien, Privatkunden und Streitbeilegung mit Niederlassungen in Genf, Sion und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Als vertrauenswürdige, langfristige Streitbeilegungsberater, Verhandlungsführer und Anwälte bietet 100 Legal einen einfachen, umsetzbaren Ansatz für alle rechtlichen und geschäftlichen Herausforderungen seiner Kunden und deckt ein breites Branchenspektrum ab.

Sebastian Collart
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Veröffentlicht von: www.lawyer-monthly.com

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