„Hohe Löhne lösen den Fachkräftemangel nicht“, sagen Schweizer Arbeitgeber
Laut dem Präsidenten des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) sind Lohnerhöhungen angesichts des Arbeitskräftemangels bedeutungslos.
Dieser Inhalt wurde am 30. September 2023 um 11:17 Uhr veröffentlicht
Keystone-SDA
Besonders verheerend sei es, wenn die öffentliche Hand an dieser Schraube drehe, sagte SAV-Präsident Severin Moser.
„Wenn der Lohnwettbewerb intensiver wird, wird das nicht zu mehr Menschen und mehr Arbeitsplätzen führen“, sagte Moser in einem Interview mit dem Magazin Newsweek. Neue Zürcher Zeitung Gepostet am Samstag.
Über die Bezahlung hinaus müssen Unternehmen darüber nachdenken, wie sie für neue und bestehende Mitarbeiter attraktiv bleiben können. Bessere Arbeitsbedingungen und Zusatzleistungen sind vorstellbar. Moser erwähnte auch eine bezahlbare Kinderbetreuung für berufstätige Eltern. Unternehmen müssen neue Modelle einführen, etwa die Arbeitszeitverkürzung für ältere Arbeitnehmer.
Moser sagte, die Schweiz sei auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen. Auf den Vorwurf, die Einwanderung sei für Arbeitgeber zu billig, antwortete Moser mit dem Argument, dass die ansässige Bevölkerung einfach nicht arbeitslos und verfügbar sei. „Wir holen keine Ausländer ein, weil wir nicht in die Menschen vor Ort investieren wollen.“ Es gibt nur sehr wenige Hausangestellte, die bereits ausgebildet wurden oder sich in der Ausbildung befinden.
Aber auch die Schweiz kann das Migrationsproblem nicht aus eigener Kraft bewältigen. Nachbarländer leiden unter ähnlichen Problemen. „Deutschland, Frankreich und Italien werden nicht tatenlos zusehen, wie wir ihnen Arbeitskräfte mit höheren Löhnen wegnehmen“, sagte Moser.
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