Große Unsicherheit über den Schnee in den Schweizer Skigebieten

Große Unsicherheit über den Schnee in den Schweizer Skigebieten

Als sehr hohes Schneemangelrisiko definierten die Forscher ein Jahr mit wenig Schnee alle zwei Jahre. Bei vier Grad wäre dem Modell zufolge in fast allen Skigebieten die Gefahr einer unzureichenden Schneedecke sehr hoch. In der Schweiz würden 99 % der Skigebiete ohne künstliche Beschneiung keinen Schnee mehr haben. ap

Bei einem Drittel der Schweizer Skigebiete besteht bei einer Klimaerwärmung von 2°C ein sehr hohes Risiko von Schneeknappheit. Europaweit werden mehr als die Hälfte aller Skigebiete betroffen sein. Das erwarten die Forscher im Fachjournal Naturkommunikation.

Dieser Inhalt wurde am 28. August 2023 um 17:15 Uhr veröffentlicht


Keystone – SDA/amva

Die am Montag von Forschern aus Frankreich und Österreich veröffentlichte Studie untersuchte den Zustand von 2.234 Skigebieten in 28 europäischen Ländern. Darunter sind 203 Skigebiete in den Schweizer Alpen mit einer Gesamtfläche von 144 Quadratkilometern.

+Schweizer Skigebiete leiden unter Schneemangel und Rekordtemperaturen

Als sehr hohes Schneemangelrisiko definierten die Forscher ein Jahr mit wenig Schnee alle zwei Jahre. Bei vier Grad wäre dem Modell zufolge in fast allen Skigebieten die Gefahr einer unzureichenden Schneedecke sehr hoch. In der Schweiz würden 99 % der Skigebiete ohne künstliche Beschneiung keinen Schnee mehr haben.

Würde der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt, wären der Analyse zufolge 5 % der Skigebiete in den Schweizer Alpen einem hohen Risiko ausgesetzt. Europaweit wird dieser Anteil bereits 32 % betragen.

Kunstschnee herstellen

Der Analyse zufolge kann die künstliche Beschneiung das Risiko einer Schneeknappheit deutlich reduzieren. Aber auch die künstliche Beschneiung hat ihre Grenzen: Bei einer Beschneiungsrate von 50 % wären etwa 27 % der Skigebiete in ganz Europa immer noch von einem sehr hohen Risiko von Schneeknappheit betroffen, wenn sich das Klima um 2 Grad erwärmt, und zwar auf bis zu 71 Grad %. Wenn die Klimatemperatur um vier Grad steigt.

+ Energieprobleme im Winter überschatten die Schweizer Skisaison

In den Schweizer Alpen sind fünf (bei zwei Grad Klimaerwärmung) bzw. 38 % (bei vier Grad Erwärmung) Skigebiete von einem sehr hohen Schneemangelrisiko betroffen. Im Schweizer Alpenraum könnten laut Angaben des Bundesamtes für Statistik 53 % aller Skigebiete mit Stand 2021 künstlich beschneit werden. Eine Beschneiungsquote von 50 % ist also realitätsnah. Allerdings erhöhe die Produktion von Kunstschnee auch den Bedarf an Wasser und Strom, stellten die Forscher in der Studie fest.

Während die Autoren betonen, dass die Vorhersagen zur Beschneiung auf vereinfachenden Annahmen basieren und dass ihre Ergebnisse nicht als endgültig betrachtet werden sollten, stellen sie Methoden zur Bewertung der Auswirkungen der künstlichen Beschneiung bereit. Sie bieten jedoch Möglichkeiten, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Skitourismusbranche besser zu berücksichtigen.

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