Fordert obligatorische Hundeschulungen in der Schweiz, da die Zahl der Hundebisse zunimmt

Fordert obligatorische Hundeschulungen in der Schweiz, da die Zahl der Hundebisse zunimmt

Die Schweiz hat eine Bevölkerung von etwa 9 Millionen Menschen und etwa 560.000 Hunden. Diese große Zahl ist einer der Gründe für die hohe Zahl an Hundebissen.

Bild von Blue Bird auf Pexels.com

In der gesamten Deutschschweiz ist die Zahl der gemeldeten Hundebisse gestiegen. Im Jahr 2023 wurden allein im Kanton Zürich 840 Vorfälle (+27 %) registriert, im Vorjahr waren es 660. Dieser Anstieg passt in einen längerfristigen Trend.

Laut einem Experten spiegelt der Anstieg eine Zunahme der Zahl von Menschen und Hunden wider. Mehr Menschen und Hunde bedeuten mehr Konfrontationen, was die Wahrscheinlichkeit von Konflikten erhöht. Weitere Gründe sind höhere Meldequoten – Hundebesitzer gehen bei einem Biss tendenziell zum Tierarzt – sowie eine steigende Zahl importierter Hunde.

In der Schweiz legen örtliche Tierheime und Hundezüchter bei der Zulassung von Hunden strenge Maßstäbe an. Diese strengen Regeln gelten jedoch nicht für importierte Hunde, die nachweislich eher Probleme verursachen. Die Verschärfung der Schweizer Regeln wird für diese Gruppe keine Auswirkungen haben. Also was können wir tun?

Ulrich Behr, Präsident des Schweizerischen Hundeverbandes, fordert eine Schulung für Ersthundebesitzer. Der Kurs werde sie über die Bedürfnisse eines Hundes informieren, sagte er gegenüber SRF. Er geht davon aus, dass einige potenzielle Hundebesitzer sich entscheiden werden, keinen Hund zu kaufen, nachdem sie wissen, worum es geht.

Im Kanton Luzern ist seit anderthalb Jahren eine Hundeschulung für Ersthundehalter verpflichtend. Der Kurs wird mit Halter und Hund durchgeführt und beinhaltet das Üben im Umgang mit neugierigen Hunden, Läufern und Radfahrern. Nur Besitzer, die sicherstellen können, dass sich ihre Hunde einwandfrei verhalten, bestehen die Prüfung und erhalten die Zertifizierung.

Siehe auch  Frankreich hat vor dem Spiel gegen die Schweiz mit wachsenden Verletzungsproblemen zu kämpfen

Martin Brugger, Tierarzt im Kanton Luzern, hofft, dass der Kurs zu einem Rückgang der Berichte über Bisse und aggressive Hunde führt, was ausgewertet wird, wenn mehr Besitzer am Kurs teilnehmen.

In einer vom SRF durchgeführten Umfrage befürworteten 88 % der rund 4.500 Teilnehmer eine obligatorische Schulung für neue Hundebesitzer, was darauf hindeutet, dass ein solches System in der Bevölkerung Anklang finden würde.

Mehr zu diesem Thema:
SRF-Artikel (in Deutschland)

Für weitere Geschichten wie diese über die Schweiz folgen Sie uns auf Facebook und Twitter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert