Folgt auf die Isolation nun das grosse Wachstum?
Im internationalen Vergleich hat die Schweiz die vergangenen zwei Jahre wirtschaftlich relativ gut überstanden. Zumindest sieht dies die Konjunkturforschung des Bundes so. Zu Beginn des Jahres 2022 hat sich abgezeichnet, dass das Wachstum der Schweizer Wirtschaft allerdings spätestens gegen Ende des laufenden Jahres etwas abflachen wird. Bereits Mitte 2021 hat das Bruttoinlandsprodukt wieder den Wert von Ende 2019 erreicht. Nun dürfte es allerdings etwas weniger schnell vorangehen, da mit Lieferengpässen und sonstigen Unsicherheiten im Güterverkehr zu rechnen ist. Interessant dürfte sein, ob und wie auch die Schweiz auf die hier bei neueschweizerzeitung.ch erwähnten Zinserhöhungen der US-Notenbank reagieren wird.
Alle wollen wieder weg
Noch nicht ganz wieder auf dem Damm ist das Transportgewerbe. Mit den Empfehlungen und teilweise gar Verpflichtungen zum Home-Office gingen zeitweise auch die Transportbedürfnisse zurück. Doch jetzt stellt sich wieder eine allgemeine Lust darauf ein, wegzufahren. Dabei geht es nicht nur um den Weg zur Arbeit, sondern auch um spontane Reisen, die wieder viel einfacher geworden sind. Mal eben übers Wochenende ins Tessin oder ins benachbarte Ausland zu fahren ist wieder vermehrt gefragt.
Ebenfalls zu leiden hatte nebst dem Transportgewerbe die Gastronomie – aus denselben Gründen. Menschen, die dazu verpflichtet sind, von zu Hause aus zu arbeiten, verbringen auch keine Mittagspause im Restaurant. Nun ist dies wieder vermehrt der Fall und auch sonst haben die Menschen wieder die Lust am feinen Essen auswärts für sich entdeckt. Spätestens wenn es im Frühling wieder wärmer wird, dürften sich auch die Gartenbeizen wieder füllen, weil Herr und Frau Schweizer ganz einfach aus ihren vier Wänden rauswollen.
Starkes Wachstum im Netz
Während einige Branchen leiden mussten, genoss speziell der Handel über das Internet ein sehr starkes Wachstum. Was man sich in den Läden nicht mehr kaufen konnte, weil diese geschlossen waren, bestellte man sich ganz einfach online. Selbst die Einkäufe für den täglichen Bedarf wurden mehr und mehr online erledigt. Die Auswirkungen darauf bekamen vor allem die Logistikdienstleister zu spüren, allen voran die Post, bei der der Paketverkehr sich allgemein auf die Zustellung auswirkte.
Eine weitere Branche, die im Internet einen Aufschwung erlebte, sind die Glücksspiele in den Online Casinos. Bei den Anbietern, die unter time2play.com vorgestellt werden, tummeln sich immer mehr Kunden. Sie kommen bei den seit 2019 bestehenden Schweizer Online Casinos in den Genuss eines vielseitigen Angebotes. Dazu zählen das bekannte Automatenspiel, aber auch Tischspiele und Spiele im Live Casino. Seit 2019 sind diese Angebote den Betreibern der konzessionierten Spielbanken vorbehalten, von denen es in der Schweiz 21 gibt.
Inwiefern die Branche der Online-Glücksspiele organisch gewachsen ist, lässt sich indes nur relativ schwer messen. Auch 2021 sind neue Online Casinos auf den Markt gekommen, was den Vergleich mit den Jahren zuvor erschwert. Und noch immer haben nicht alle landbasierten Spielbanken die Möglichkeit genutzt, sich auch mit einem Online Casino auf dem Markt zu positionieren. Auch die etablierten Anbieter in diesem Bereich haben noch immer Potenzial, ihr Angebot mit weiteren Spielen auszubauen. Die Konkurrenz aus dem Ausland haben sie auf dem ein wenig speziell konzipierten Markt in der Schweiz nämlich nicht zu fürchten.
Robuste Wirtschaft und robuster Staat
Für die Wirtschaft in der Schweiz ist es gut zu wissen, dass auch der Staat hinter ihr steht, wie man in einem Ausblick bei swissinfo.ch erfahren kann. Selbst wenn die staatlichen Ausgaben 2020 und 2021 vorübergehend stark angestiegen sind, bedeutet dies aber nicht, dass deswegen die Steuerzahler über Gebühr an die Kasse gebeten würden. Die Nationalbank verfügt über ausreichende Reserven aus dem Devisengeschäft, um diese zusätzlichen Ausgaben decken zu können. Darüber hinaus rechnen die Experten auch längerfristig damit, dass sich die Schweizer Wirtschaft positiv entwickeln wird, selbst wenn sich die Rahmenbedingungen laufend ändern sollten.
Um den Postabgang nicht zu verpassen, sind in der Schweiz aber vor allem die Banken gefragt. Sie müssen sich mit einem Wandel ihrer Branche auseinandersetzen, der zu einer Dezentralisation der Geschäfte führt. Schon jetzt geht der Trend in Richtung Geschäfte mit Kryptowährungen und dergleichen, was dazu führt, dass die Banken als zentrale Institutionen im Zahlungsverkehr abgelöst werden könnten. Statt der Geschäftsbanken, die in der Schweiz eine so grosse Rolle spielen, sind es wohl eher digitale Banken, die den Zahlungsverkehr der Zukunft prägen werden. Selbst wenn dies eher ein schleichender Prozess ist, sind die hiesigen Banken als tragende Pfeiler der Schweizer Wirtschaft nun herausgefordert und müssen sich womöglich neu positionieren.
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