Ein ehemaliger kanadischer UN-Beamter wurde in der Schweiz wegen Spionagevorwürfen festgenommen

Ein ehemaliger kanadischer UN-Beamter wurde in der Schweiz wegen Spionagevorwürfen festgenommen

Ankara

Eine gemeinsame Untersuchung von Medien aus Nordkorea, Deutschland und der Schweiz ergab am Donnerstag, dass ein nordkoreanischer Experte und ein ehemaliger UN-Beamter aus Kanada wegen Spionagevorwürfen seit mehreren Monaten in der Schweiz inhaftiert sind.

Craig, ein ehemaliger UN-Beamter und Experte für Nordkorea, dessen vollständiger Name von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA nicht bekannt gegeben wurde, da er nicht verurteilt wurde und keine Anklage bekannt gegeben wurde, ist seit dem 13. März nicht mehr erreichbar.

Eine gemeinsame Untersuchung der nordkoreanischen Nachrichtenagentur, der deutschen Medienseite Der Spiegel und des Schweizer Unternehmens Tamedia ergab, dass er in der Schweiz festgehalten wurde.

Die Medien berichteten über einen Umschlagaustausch zwischen Craig und einem chinesischen Militärgeheimdienstagenten, der sich als Diplomat ausgab und angeblich der chinesischen Seite Geld im Austausch für Informationen über nordkoreanische Diplomaten zur Verfügung stellte.

Nachdem der chinesische Agent das Land verlassen hatte, konzentrierten sich die Schweizer Behörden verstärkt auf Craig.

Am 14. März 2023 eröffnete die Schweizer Staatsanwaltschaft eine Untersuchung und Craig wurde in Untersuchungshaft genommen.

Ralph Weber, Experte an der Universität Basel, sagte gegenüber NK News, der Vorfall sei für Schweizer Behörden ungewöhnlich.

Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, dass die Schweiz nach Ermittlungen aus dem Jahr 2021 etwa 50 Kanadier wegen des Verdachts der Spionage, wahrscheinlich für China, festgenommen habe.

Die Schweizer Generalstaatsanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme aus vertraulichen Gründen ab, und Craigs Anwalt sowie die chinesische und nordkoreanische Botschaft in Genf reagierten laut der Website von NK News überhaupt nicht.

Die Medien gaben an, dass bei Craigs Verhaftung weiterhin keine Anklage gegen ihn erhoben wird und es unklar ist, ob die Schweizer Staatsanwälte ihre Verfahren fortsetzen werden. Sie fügten hinzu, dass ihm im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren wegen Spionagevorwürfen drohen könnte.

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