Die Zukunft der Neutralität – Die Schweiz muss an Nato-Übungen teilnehmen

Die Zukunft der Neutralität – Die Schweiz muss an Nato-Übungen teilnehmen

Die Schweiz muss sich beteiligen können, wenn die NATO die Sache des Bündnisses ausübt. Wenn Sie also üben, wie Partnerländer ein angegriffenes Mitgliedsland schützen. Das schlägt das Außenministerium in einem neuen Unparteilichkeitsbericht vor. Aktuell wird er innerhalb der Bundesverwaltung konsultiert und steht dem SRF zur Verfügung. Dies wurde der Sontagszeitung bereits gemeldet.

Insbesondere schreibt das Aussendepartement: «Die Zusammenarbeit kann in kritischen Bereichen verstärkt werden, etwa bei der Teilnahme der Schweizer Armee an Art. 5 NATO-Übungen, [oder] Harmonisierungsübungen auf Schweizer Boden (…) »

Wie kommt die Vorlage bei den Bundesratsparteien an? sagt Fabian Molina, Aussenpolitiker der SP Neutral zu bleiben bedeutet, weiterhin militärische Macht aufzugeben. „Wenn Sie der Tailgate-Kriegskoalition beitreten, bevor Sie dem Friedensprojekt in Europa nahe kommen, ist das die Abschaffung der Tailgate-Neutralität.“

Zudem ist aus Sicht der SP zu fragen, was die Teilnahme der Schweiz an Nato-Übungen bringt. Denn die Schweiz als neutrales Land muss sich in Notsituationen aus Konflikten heraushalten. „Im Krisenfall werden wir auch mit der Nato kooperieren müssen“, entgegnete der stellvertretende FDP-Chef Philippe Nantermo. Wenn die Schweiz als Drittstaat den Sicherheitsschirm der Nato nutzen will, muss sie sich auch an deren Übungen beteiligen.

Amherd signalisierte Kooperationsbereitschaft

Verteidigungsministerin Viola Amhard betonte bei ihrem jüngsten Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass die Schweiz eng mit dem Militärbündnis zusammenarbeiten wolle. Auf die Frage, ob eine Teilnahme an Nato-Militärübungen möglich sei, sagte er jedoch, es müsse geklärt werden, ob diese mit der Neutralität vereinbar seien. Das Außenministerium hat nun festgestellt, dass dies im Rahmen der sogenannten kooperativen Neutralität möglich ist.

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Der Vorsitzende der Parlamentsfraktion des Zentrums, Philippe Mathias Briggy, sagt, die Teilnahme an den Militärübungen sei für ihn eine Option. Besser wäre es aber, wenn es von vornherein klare Regeln gäbe, wie die Schweiz auch im Notfall helfen könnte: «Wünschenswert wäre eine Regelung, wie sie im Vertrag über die Europäische Union festgeschrieben ist, die Neutralität und Abwesenheit hat des Angriffs werden den neutralen Ländern andere Aufgaben zugewiesen.“ Für die Schweiz bedeutet dies, dass sie Taten begehen wird, die keine Kriegshandlungen waren.

Die SVP will nicht, dass die Schweizer Miliz mit einer Invasionstruppe gemeinsame Übungen im Ausland durchführt.

SVP-Fraktionschef Thomas Ichey übte derweil grundsätzliche Kritik: «Die SVP will nicht, dass die Schweizer Miliz gemeinsame Manöver und Manöver im Ausland mit einer Invasionstruppe durchführt.» Auch Nato-Übungen in der Schweiz sind in Frage gestellt.

Das Außenministerium schlug im Neutralitätsbericht auch vor, dass die Waffenexportregeln gelockert werden könnten. Nicht alle Länder sollen daran gehindert werden, Schweizer Waffen zu einem späteren Zeitpunkt wieder auszuführen. Ausnahmen sind jedoch nur möglich, wenn die Schweiz zum Zeitpunkt der Ausfuhr davon ausgeht, dass die Waffen nicht im Nachkriegsland enden werden.

Diese Vorschläge sind Teil des Konzepts der kooperativen Neutralität, das das Außenministerium künftig verfolgen möchte. Darüber hinaus stellt der Bericht vier weitere Neutralitätskonzepte vor. Der Bundesrat wird voraussichtlich im August entscheiden, welche er präferiert.

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