Die Schweizer Polizei untersucht ein Verbot der Vermietung von Skiausrüstung an jüdische Gäste in Hotels
Das Restaurant Mount Bisha in Davos, Schweiz, löste eine polizeiliche Untersuchung aus, nachdem es angekündigt hatte, keine Schneesportausrüstung mehr an jüdische Gäste zu vermieten.
Dies löste im Alpenresort einen weiteren Skandal um diese Gästegruppe aus. Die Kantonspolizei Graubünden hat eine Untersuchung wegen des Verdachts der Diskriminierung und Volksverhetzung eingeleitet.
Das Restaurant an der Mount Pesha Station vermietet keine Skier, Windsurfbretter, Schlitten und Schneeschuhe mehr an jüdische Gäste. Sie wurden darüber in einer auf Hebräisch veröffentlichten Nachricht auf der Website informiert und respektlos mit „unseren Brüdern“ angesprochen, berichtete das Online-Portal 20 Minutes am Montag.
Dem Schreiben zufolge führten verschiedene „beunruhigende Vorfälle“ zur Einstellung der Vermietung.
Die Medienstelle der Kantonspolizei Graubünden bestätigte den Vorfall auf Anfrage gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Polizei sei eine Anzeige einer Einzelperson eingegangen. Mediensprecher Romain Roig sagte: „Wir haben es als mögliches Amtsverbrechen eingestuft und deshalb eine Untersuchung eingeleitet.“
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) sprach auf seine Anfrage von „einem neuen Maß an Kühnheit“. „Eine ganze Gruppe von Gästen wird aufgrund ihres Aussehens und ihrer Herkunft massenhaft verunglimpft“, schrieb Jonathan Kreutner, Generalsekretär des SIG, in einer Stellungnahme.
Dies ist nicht nur ein Verbrechen der Moral und des Geschmacks. „Wir werden rechtliche Schritte einleiten oder Anzeige wegen eines strafbaren Rassenverstoßes erstatten“, kündigte Kreutner an.
Für den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund ist das Mietverbot kein Einzelfall. In Davos läuft vieles schief. Es gibt Hotels, Restaurants und Geschäfte, die jüdische Gäste nicht herzlich willkommen heißen. „Erst letzten Sommer hat die örtliche Tourismusorganisation die Zusammenarbeit mit uns und unser Dialogprojekt eingefroren“, schrieb der Generalsekretär.
Das Bergrestaurant und die Tourismusorganisation Davos Kloster waren bis Montagnachmittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Die Sportbahnen Pischa erklärten, dass es sich bei dem Restaurant um ein extern verpachtetes Gelände der Bergbahnen handele. Dem Unternehmen ist dies nicht bekannt.
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