Die Schweiz verschiebt die EU-Gespräche auf die Zeit nach den Bundestagswahlen im Oktober

Die Schweiz verschiebt die EU-Gespräche auf die Zeit nach den Bundestagswahlen im Oktober

Gaetan Paley/Keystone

Geplante Gespräche zwischen der Schweiz und der EU zum Wiederaufbau der Beziehungen wurden auf Wunsch der Schweizer Regierung auf Ende Oktober nach der Bundestagswahl verschoben.

Dieser Inhalt wurde am 1. Juni 2023 veröffentlicht


RTS/jdm

Seit März 2022 führt die Schweiz Sondierungsgespräche mit der Europäischen Union zum Wiederaufbau langjähriger Beziehungen. Ende März 2023 gab die Regierung bekannt, dass die wesentlichen Kriterien für ein Verhandlungsmandat bis Ende Juni erarbeitet werden sollen.

Damit sei die Phase der Sondierungsgespräche zu Ende, bestätigte die Chefunterhändlerin der Schweiz mit der EU, Livia Liu, am Dienstag nach einem Treffen mit der Europäischen Kommission in Brüssel.

Doch der Schweizer öffentlich-rechtliche Sender RTS berichtete, dass die Schweiz nun um eine Verschiebung bis Ende Oktober nach der Bundestagswahl gebeten habe, um die aktuelle Debattenphase abzuschließen. Dies baut auf der Erklärung der Europäischen Kommission auf, die auch darauf hindeutete, dass Brüssel die Bitte der Schweiz anerkannt habe.

Am Ende ihres Treffens in Brüssel zieht Leo eine positive Bilanz der Beziehung. „Heute sind wir in einer ganz anderen Phase als noch vor einem Jahr“, erklärte sie und fügte hinzu, dass es möglich sei, wieder ein „Vertrauensverhältnis“ zur Europäischen Union aufzubauen.

Wie werden die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Schweiz gestärkt?

Die Schweiz und Brüssel waren sich über eine Vereinbarung zur Vertiefung der Beziehungen uneinig, nachdem die Schweizer Regierung im Mai 2021 beschlossen hatte, jahrelange Gespräche abzubrechen.externer Link Mit der Europäischen Union soll ein umfassendes Abkommen über 120 bilaterale Abkommen abgeschlossen werden.

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Damals verwies die Regierung auf mangelnde Einigkeit über den Lohnschutz, die Regeln für staatliche Beihilfen und den Zugang zu Schweizer Sozialversicherungsleistungen für EU-Bürger. Seitdem wurden die Gespräche zum Wiederaufbau der Beziehungen fortgesetzt.

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Liu sagte, mehrere Punkte müssten noch geklärt werden, insbesondere drei neue Abkommen zu Elektrizität, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Sie fügte hinzu, dass Fortschritte bei staatlichen Beihilfen und Einwanderung erzielt worden seien.

Laut RTS diskutieren Bern und Brüssel derzeit über ein Verhandlungspaket, das institutionelle Fragen, neue Abkommen und die Regelung der Beteiligung der Schweiz an EU-Programmen wie der Forschungsförderung Horizon Europe und Kohäsionszahlungen umfasst.

Bern schlug letztes Jahr ein Paket neuer Gespräche vor, die auf der Aktualisierung einzelner sektoraler Abkommen statt auf der Ausarbeitung eines umfassenden Vertrags basieren würden. Die EU sagt, sie sei für diesen sektoralen Ansatz offen, aber nur „solange die Probleme überall gelöst werden“.

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Liu soll bis Ende August als Schweizer Aussenministerin fungieren, danach wird sie auf ihren Wunsch Schweizer Botschafterin in Deutschland. Der 62-Jährige leitet seit Herbst 2020 die Gespräche mit der Europäischen Union.

Aber laut A.I ein Bericht externer LinkIm SonntagsZeitung Am 14. Mai gab Liu ihren Posten als Verhandlungsführerin bei der EU auf, weil sie „keine Chance sah, die Beziehungen zur EU wieder auf den richtigen Weg zu bringen, ohne erneut die Zugeständnisse zu machen, die vor drei Jahren zum Scheitern des institutionellen Rahmenabkommens führten“.

Diese Behauptung basiert auf einer Beobachtung SonntagsZeitung Reporter verfolgten Anfang Mai die Gespräche zwischen Vertretern von Bund, Arbeitgebern und Kantonen.

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