Die Schweiz und Deutschland verabschieden einen Plan zur irregulären Migration
Bundesjustizministerin Karin Keller-Sutter und Bundesinnenministerin Nancy Weser haben sich auf einen Aktionsplan zur Bekämpfung irregulärer Migration geeinigt.
Dieser Inhalt wurde am 14. Dez. 2022 – 10:10 veröffentlicht
RTS/Keystone-SDA/sb
Das Schweizer Justizministerium teilte in einer Erklärung mit, dass die Nachbarländer Schweiz und Deutschland kriminelle Schleusernetzwerke auf beiden Seiten der Grenze bekämpfen und die systematische Umsetzung von Pushbacks sicherstellen wollen. Aussageexterner Link Dienstag.
Grenzüberschreitende Durchsuchungen sollten intensiviert und gemeinsame Patrouillen zur Kontrolle des Bahnverkehrs verstärkt eingesetzt werden.
„Es ist wichtig, dass jedes Land seinen Beitrag leistet, aber ohne internationale Koordination und Konsultation zwischen Nachbarn können wir irreguläre Migration nicht effektiv bekämpfen“, sagte Keller-Sutter nach der Unterzeichnung.
Wesser betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit den Nachbarn, forderte aber auch, dass die offenen Grenzen zwischen der Schweiz und Deutschland erhalten bleiben sollten. Sie begrüßte die Tatsache, dass der JCPOA es ermöglichen würde, Migrationsbewegungen zu kontrollieren und gleichzeitig belastende Maßnahmen wie die vorübergehende Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu vermeiden.
Der Aktionsplan fördert die Registrierung von Einwanderern und die Durchführung von Abschiebungen.
„Ziel der Schweiz und Deutschlands ist es, zu verhindern, dass Menschen, die keinen Schutz benötigen, das Asylsystem überlasten“, so das Justizministerium.
Die Grenzpolizei der Europäischen Union, Frontex, sagte letzten Monat, dass in den ersten 10 Monaten des Jahres 2022 in der gesamten Union 281.000 irreguläre Einreisen registriert wurden, 77 Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit 2016.
Da die Westbalkanroute jetzt aktiver ist und die Europäische Union mehrere Millionen Ukrainer aufnimmt, die vor dem Russlandkrieg fliehen, sind Bedenken hinsichtlich der Migration wieder im Vordergrund. In den letzten Monaten sind vermehrt Einwanderer über die Migrationsrouten Westbalkan und zentrales Mittelmeer in die Schweiz und nach Deutschland gelangt.
Die Folgen für die Schweiz: Fast 700 Menschen kommen jede Woche an der Ostgrenze an – etwa dreimal so viele wie im letzten Winter, wurde im Oktober gemeldet. Trotz der Zunahme von Gesuchen um Anerkennung als Flüchtling haben die meisten dieser Einwanderer keinen Wunsch, in der Schweiz zu bleiben. Sie wollen weiter nach Frankreich oder Großbritannien.
Anfrage Anfang Oktober vom öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehen SRFexterner Linkstellte fest, dass die Schweiz Migranten in die Nachbarländer überließ, anstatt sie wie erforderlich zurückzuschicken.
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