Die Schweiz stimmt im Referendum der Weltrepublik für eine Erhöhung der Rentenzahlungen für ältere Menschen
Rente | Bild: Pixelbilder
Erhöhte Renten in der Schweiz: Die Schweiz stimmte am Sonntag in einem Referendum für eine Erhöhung der Rentenzahlungen für ältere Menschen und widersetzte sich damit den Bedenken der Regierung hinsichtlich der Bezahlbarkeit. Vorläufige Prognosen des öffentlich-rechtlichen Radios SRF zeigten, dass 58 % der Befragten die Massnahme befürworteten, die eine monatliche Zahlung von 13 pro Jahr erfordern würde, während 42 % dagegen waren. Dieses Ergebnis übertraf die Erwartungen der abschließenden Meinungsumfragen und deutete auf einen deutlicheren Sieg der Befürworter von Rentenerhöhungen hin.
Diese Initiative, die vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund und Mitte-Links-Parteien unterstützt wird, ist nun an die Bedingung geknüpft, dass die Mehrheit der 26 Schweizer Kantone sie unterstützt. Angesichts des Vorsprungs des Referendums dürfte diese Schwelle erreicht werden, hieß es im Radio.
Lukas Golder vom Meinungsforschungsinstitut GFS Bern bezeichnete das Ergebnis als Meilenstein aus Sicht der Gewerkschaft. Allerdings lehnten die Regierung, Wirtschaftslobbygruppen und das rechtsgerichtete Parlament den Vorschlag mit der Begründung finanzieller Bedenken ab. In der Vergangenheit waren die Schweizer Wähler vorsichtig, wenn es darum ging, Maßnahmen zu unterstützen, die als zu riskant für Geschäftsinteressen angesehen wurden.
Die Entscheidung, die Rentenzahlungen zu erhöhen, steht im Gegensatz zu früheren Referenden, bei denen Vorschläge zur Verkürzung der Arbeitswoche und zur Erhöhung der Urlaubstage entschieden abgelehnt wurden. Die Besorgnis über steigende Lebenshaltungskosten ist weit verbreitet. Laut einer aktuellen Studie der Economist Intelligence Unit teilt sich Zürich, das größte Stadtgebiet der Schweiz, mit Singapur den Titel der teuersten Stadt der Welt.
Ein Wähler, Meri, ein 65-jähriger Zürcher, äußerte seine Unterstützung für eine Erhöhung der Rentenzahlungen und wies darauf hin, dass dies insbesondere im Ruhestand sinnvoll sei. Sie betonte, wie wichtig es sei, mehr finanzielle Flexibilität zu haben, auch um ihre Enkelkinder zu unterstützen, und spiegelte damit die Stimmung vieler Rentner wider.
Obwohl die Rentenerhöhung genehmigt wurde, sind die Einzelheiten ihrer Finanzierung noch unklar. Derzeit beträgt die Mindestalters- und Hinterlassenenrente (AHV) in der Schweiz 1.225 Schweizer Franken (1.393 US-Dollar) pro Monat, mit einem Höchstbetrag von 2.450 Schweizer Franken für Einzelpersonen und 3.675 Schweizer Franken für Paare.
Im Fokus der Schweizer Wähler stand neben der Erhöhung der Renten auch eine Initiative zur Anhebung des gesetzlichen Rentenalters, die letztlich abgelehnt wurde.
(Mit Reuters-Eingaben)
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