Der Schweiz droht im nächsten Winter Stromknappheit
Die Stromversorgung der Schweiz bleibt für den kommenden Winter ungewiss und Probleme mit ausreichender Stromkapazität können nicht ausgeschlossen werden, so die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom. Er sagte Auf ihrer jährlichen Pressekonferenz in dieser Woche.
Die Schweizer Atomstromerzeugung mag im Winter geringer sein, aber was noch wichtiger ist, einige der Nachbarländer der Schweiz, insbesondere Frankreich, können weniger Strom exportieren.
Elcome sagte, dass aufgrund der erwarteten Verfügbarkeit der französischen Kernstromerzeugung und der französischen Energieexporte in die Schweiz die Schweizer Importe von in Frankreich erzeugtem Strom in diesem Winter wahrscheinlich deutlich geringer sein werden als in früheren Wintern.
Daher muss die Schweiz ihren Stromimportbedarf möglicherweise um rund 4 Gigawattstunden (GWh) aus Importen von ihren anderen Nachbarn Deutschland, Österreich und Italien decken. Die Verfügbarkeit von Energieexporten in diesen Ländern wird laut Elcome jedoch weitgehend von verfügbaren fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Erdgas, abhängen.
Die Eidgenössische Elektrizitätskommission stellte fest, dass bezüglich der Energieversorgungssicherheit der Schweiz im kommenden Winter noch verschiedene Unsicherheiten bestehen.
Gemäss einer Umfrage der Elcom unter 613 Schweizer Elektrizitätsunternehmen erwarten die meisten Betreiber einen Anstieg der Strompreise um rund 47%, was bedeutet, dass die Strompreise für Haushalte um rund 20% steigen werden.
Der Anstieg der Energiepreise sei durch den Anstieg der Erdgas-, Kohle- und CO2-Preise in den letzten Monaten getrieben worden, sagte Elcome und fügte hinzu, dass der Rückgang der Kernenergieerzeugung in Frankreich in den letzten Monaten ebenfalls eine Rolle bei der Preiserhöhung gespielt habe.
Die Schweiz und der Rest Europas rechnen im Winter mit höheren Energiepreisen, da die Europäische Union, der die Schweiz nicht angehört, ihre Abhängigkeit von russischem Erdgas reduzieren will. Russland hat seinerseits bereits Gaslieferungen an Polen, Bulgarien, Finnland, die Niederlande und Kunden in Dänemark und Deutschland eingestellt, die sich geweigert haben, in Rubel für Gas zu bezahlen.
Von Tsvetana Paraskova für Oilprice.com
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