Das Reisejahr 2022: Vorsichtige Zuversicht

Das Reisejahr 2022: Vorsichtige Zuversicht

Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als ob es in der Reisebranche wieder so aussehen würde.

Trotz der Pandemie ist die Sommersaison vielerorts gut verlaufen.

Auch die Skigebiete bereiteten sich auf eine reibungslose Saison vor, die sie beispielsweise im ersten Pandemie-Winter in Österreich komplett absagen musste. Doch dann stieg die Zahl der COVID-19-Infektionen erneut an und erreichte auch in Deutschland Rekordwerte.

Und jetzt nimmt auch der Omikron-Typ des Coronavirus zu.

Daher führen viele Länder Reisebeschränkungen wieder ein. Israel beispielsweise lässt Touristen nicht mehr die Einreise ins Land zu. Großbritannien wurde von Deutschland als virusverändernde Region ausgewiesen, und die Niederlande bleiben bis Mitte Januar landesweit gesperrt.

So viele, die jetzt während der Hauptbuchungsperiode eine Reise planen, ziehen es vor, sich ihre Optionen vorerst offen zu halten. Ein Trend, der sich wahrscheinlich das ganze Jahr über fortsetzen wird. „Wir werden beim Reisen sicherlich auch weiterhin ein hohes Maß an Flexibilität und Spontanität zeigen müssen“, sagt Tourismusforscher Markus Pillmayer von der Hochschule München der DW.

Urlauber sind unsicher und buchen in letzter Minute

Dies setzt eine bereits angeschlagene Tourismusbranche unter Druck. Ein weiteres Jahr drohten enorme Umsatzeinbußen.

Fragt man den Deutschen Reiseverband (DRV) nach den Aussichten der Branche für das nächste Jahr, lautet die Antwort „vorsichtig optimistisch“.

Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr habe 2021 eine „deutliche Erholung“ stattgefunden, sagte DRV-Sprecher Torsten Schäfer der DW. Die Verbreitung der Omicron-Variante beunruhigt jedoch viele Reisende und führt zunehmend zu einer Zurückhaltung bei Reservierungen für 2022.

Wer also Urlaub bucht, tut dies immer kurzfristiger. Das bestätigt auch TUI, Deutschlands größter Reiseveranstalter. Für den Sommer 2022 wird jedoch ein „weitgehend normaler Buchungsstand“ erwartet. Traditionell beliebte Urlaubsziele im Mittelmeerraum wie die Balearen, Griechenland und die Türkei sind bereits gefragt. Laut TUI bleiben Österreich, die Schweiz und Italien sehr beliebt.

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Auch in Deutschland werden lokale Feiertage wie in den vergangenen zwei Jahren eine große Rolle spielen. „Der Urlaub zu Hause hat eine echte Renaissance erlebt“, sagt Tourismusforscher Belmayer. Nach seiner Einschätzung ist dies ein Trend, der anhalten wird. Aber auch die lokale Tourismusbranche leide weiterhin unter kurzfristigen Regulierungen und politischen Entscheidungen. „Die Rahmenbedingungen bleiben für die Branche desaströs“, sagt Belmayer.

Lange Strecken zu reisen ist immer noch schwierig

Wer weiter will, steht oft vor noch größeren Hindernissen. Viele Länder halten weiterhin Einreisebeschränkungen aufrecht, einige wie Thailand verschärften diese aufgrund von Omicron. Thailand hat erst Anfang November seine Grenzen für Urlauber aus dem Ausland wieder geöffnet, Touristen müssen nun aber wieder in Quarantäne.

Australien, Neuseeland und Israel erlauben keinen Urlaubern die Einreise.

Andere beliebte Reiseziele wie die USA oder die Malediven haben dagegen wieder geöffnet. Aber das kann sich schnell ändern.

Seit Beginn der Pandemie buchen Urlauber sicherheitshalber vermehrt entweder Touren oder buchen über Reisebüros. Auch große Reiseveranstalter wie TUI bieten flexible Stornierungsbedingungen an und übernehmen einen Teil der anfallenden Kosten für die Quarantäne in Urlaubszielen.

Welche Urlaubsländer jemals das Vertrauen der Reisenden gewinnen können, hängt davon ab, wie lokale Regierungen und die Tourismusbranche mit omicron umgehen, sagt Tourismusforscher Belmayer.

So viele, die jetzt während der Hauptbuchungsperiode eine Reise planen, ziehen es vor, sich ihre Optionen vorerst offen zu halten.

Der Impfstatus für Urlauber selbst wird immer wichtiger. Länder wie Costa Rica und die Vereinigten Staaten erlauben nur vollständig geimpften Personen die Einreise, während beispielsweise auf den Kapverden Ankömmlinge nicht nur eine vollständige Impfung erhalten oder sich von einer COVID-19-Infektion erholen müssen, sondern auch einen kürzlichen negativen Test einreichen. . Die meisten Betreiber verlangen auch, dass Passagiere auf Kreuzfahrten vollständig geimpft sind.

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Wer innerhalb Deutschlands reisen möchte, muss sich eventuell auch impfen lassen. Fast überall im Land besteht die Notwendigkeit, Urlauber zu impfen oder zu genesen.

Ab 28. Dezember werden die Regeln in Deutschland weiter verschärft. Zum Beispiel dürfen sich nur zehn Personen privat treffen. Auch die Möglichkeit eines generellen Mandats für den Impfstoff wird diskutiert.

Die Tourismusbranche ist unterbesetzt

Inwieweit Deutschlands Tourismuswirtschaft volle Hotels und Restaurants vorbereiten kann, ist noch fraglich. Viele Mitarbeiter haben der Branche inzwischen den Rücken gekehrt und sind beispielsweise in den Einzelhandel oder die Autoindustrie gewechselt. Tragisch sei die Lage, so Tourismusforscher Belmayer: „Wir reden nicht mehr nur von Fachkräftemangel, sondern von generellem Personalmangel.

In einer aktuellen Umfrage des DRV gaben zwei Drittel der Reiseveranstalter und 50 % der Reisebüros an, während der Pandemie Mitarbeiter verloren zu haben, weil sie sich entschieden haben, die Branche zu verlassen. 60 Prozent der Befragten gaben außerdem an, Probleme bei der Besetzung offener Stellen zu haben.

Belmayer sagt, es sei schwierig, Ersatz zu finden, zum Teil weil der Ruf der Branche durch Medienberichterstattung und politische Entscheidungen beschädigt wurde. Der Tourismusforscher sagt, dass neue Arbeitskräfte nur mit höheren Gehältern in Versuchung geführt werden können – Urlaub dürften also teurer werden. Auch Rekrutierungskampagnen seien notwendig, sagte er. „Die Menschen werden auf der ganzen Welt suchen müssen – und tun dies bereits – mehr als bereits vor der Pandemie“, sagte Belmayer.

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