Das neutrale Österreich und die Schweiz treten dem European Sky Shield bei – EURACTIV.com

Das neutrale Österreich und die Schweiz treten dem European Sky Shield bei – EURACTIV.com

Österreich und die Schweiz sind dem von Deutschland geführten European Air Defense Sky Shield (ESSI)-Programm offiziell beigetreten, indem sie am Freitag (7. Juli) eine Absichtserklärung unterzeichnet haben.

Deutschland hat ESSI nach der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 ins Leben gerufen. Die Programmmitglieder gaben ihre Absicht bekannt, gemeinsam Verteidigungsausrüstung zum Schutz ihres Luftraums zu kaufen. Durch die beiden neuen Länder erhöht sich die Zahl der Mitglieder auf 19, darunter Großbritannien und die Niederlande, nicht jedoch Frankreich.

Wir haben die Absichtserklärung zum European Sky Shield unterzeichnet. „Wir werden entscheiden, wie viel wir beitragen wollen, und dies wird derzeit geprüft“, sagte Viola Amherd, für Verteidigung zuständiges Mitglied des Schweizer Bundesrates, gegenüber Reportern nach dem jährlichen Gipfeltreffen der Verteidigungsminister Österreichs, Deutschlands und der Schweiz in Bern.

„Ich bin davon überzeugt, dass dieses Projekt die notwendige europäische Antwort zum Schutz unseres Luftraums ist“, sagte die österreichische Verteidigungsministerin Claudia Tanner.

Österreich und die Schweiz bestätigen Neutralität

Trotz ihres Beitritts zum Programm hatten Österreich und die Schweiz weiterhin die Absicht, in militärischen Konflikten neutral zu bleiben.

Amherd erklärte: „Wir haben unsere Bedenken hinsichtlich der Neutralität gegenüber Österreich in einer zusätzlichen Sondererklärung zum Ausdruck gebracht, um jegliche Beteiligung an einem internationalen militärischen Konflikt zu verhindern.“ Sie betonte jedoch, dass die Schweiz nie politisch neutral gewesen sei und Aggressoren in Konflikten immer einladen werde.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius begrüßte die Entscheidung Österreichs und der Schweiz und bezeichnete sie als „neu“ und „ein wichtiges Signal für die europäische Sicherheit“.

„Die Art und Weise und Geschwindigkeit, mit der wir 19 Länder verpflichten konnten, zeigt erstens unser gemeinsames Bewusstsein für die Notwendigkeit einer starken europäischen Luftverteidigung und zweitens einen Beweis dafür, dass die Initiative gut formuliert wurde, nicht als Militärbündnis, sondern als Maß für.“ Beschaffung der Zusammenarbeit“, sagte er Reportern.

Siehe auch  COVID-19 in der Schweiz Epidemiologische Analysen in Echtzeit powered by EpiGraphHub

Schlag für Frankreich

Der Schritt ist auch ein Rückschlag für die Bemühungen Frankreichs, die europäischen Länder um ein Luftverteidigungssystem zu mobilisieren, das ausschließlich auf europäischer Technologie basiert.

ESSI-Länder beabsichtigen, größtenteils fertige amerikanische und israelische Rüstungen zu kaufen. Als Reaktion darauf brachte Frankreich im Juni vier europäische Länder, darunter Ungarn und Estland, zusammen, um eine Absichtserklärung zum Kauf von Französisch zu unterzeichnen. Bodenluftverteidigungssystem Mistral 3.

Allerdings sei noch nicht entschieden, welches konkrete Luftverteidigungssystem die Schweiz kaufen werde, sagte Amherd.

Panzer Leopard 2

Neben der Frage der Luftverteidigung diskutierten die Partner auch die Lage in der Ukraine. Der Schweizer Bundesrat bekräftigte, dass die Schweiz den Antrag auf Freigabe von 96 Leopard-1-Panzern für den Export in die Ukraine abgelehnt habe, weil die Lieferung von Waffen ihrer Neutralität widersprechen würde.

Allerdings seien Fortschritte bei der Frage des Weiterverkaufs von 25 Leopard-2-Panzern an Deutschland unter der Bedingung erzielt worden, dass sie nicht in der Ukraine eingesetzt würden. Die Panzer werden Deutschland dabei helfen, seine Ausrüstung wieder aufzufüllen, da diese zuvor mit Panzern in die Ukraine transportiert wurde.

„Der Nationalrat hat grünes Licht für die Ausmusterung der Panzer gegeben. Der Ständerat wird sich voraussichtlich im Herbst mit dieser Frage befassen. Der Bundesrat befürwortet die Ausmusterung der Panzer und den Weiterverkauf an Deutschland.“

Die drei Länder bekräftigten ihre Besorgnis über die angespannte politische Lage auf dem Westbalkan, wo Serbien und Kosovo über die Rechte der serbischen Minderheit im Norden Kosovos streiten.

Pistorius erklärte: „Auf Wunsch Österreichs prüfen wir derzeit, ob wir unser Engagement im Rahmen unserer militärischen Befugnisse verstärken können, um zur Entlastung beizutragen.“

Siehe auch  Schweiz: Sozialversicherungsflexibilität für grenzüberschreitende Telearbeit

[Edited by Zoran Radosavljevic/Alexandra Brzozowski]

Lesen Sie mehr mit EURACTIV

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert