Corona verschärft die Arbeitsbedingungen: harte Arbeit bei der Lieferung von Paketen

Corona verschärft die Arbeitsbedingungen: harte Arbeit bei der Lieferung von Paketen

Die Paketzustellungsbranche ist zu Weihnachten immer voll ausgelastet, aber in diesen Corona-Zeiten ist die Situation extrem. Es ist ein harter Job für einen Dirigenten – und meistens unterbezahlt. Was macht Politik?

Geschrieben von Thomas Krutzmann und Giselle O’Car, Capital ARD Studio

Um 6 Uhr im Distributionszentrum „Go! Express und Logistics“ in Berlin: Pakete, Pakete und Pakete finden den Weg zum Verteilergürtel und werden in den wartenden Lieferwagen manuell ausgewuchtet.

Die Branche ist vor Weihnachten immer voll ausgelastet – aber die Situation in diesem Jahr ist aufgrund der Schließung und der daraus resultierenden steigenden Nachfrage bei Online-Händlern bereits sehr ernst.

21 Millionen Pakete pro Tag

In diesem Jahr werden voraussichtlich rund vier Milliarden Pakete in Deutschland verteilt. Jetzt, kurz vor Weihnachten, 21 Millionen pro Tag, boomt die Paketzustellungsbranche. Fünftausend und Tausende kleiner Schifffahrtsdienstleister mit Hunderttausenden von Mitarbeitern leben davon. Einerseits ist es eine „Arbeitsmaschine“ für ungelernte Arbeitnehmer, die Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Andererseits ist es auch eine entmutigende Aufgabe für Händler und Zusteller.

Einer von ihnen ist Patrick. Sein Name ist eigentlich anders, aber er möchte weder seinen richtigen Namen noch seinen Wohnort veröffentlichen. Verglichen mit dem ARD Capital Studio Manchmal beschreibt er bedrückende Zustände: „Es ist harte Arbeit, einige Pakete wiegen 40 Kilogramm. Es gibt viele Pakete, es ist viel Stress. Immer die Treppe rauf und runter. Stundenlang keine Ruhe und wenn ich raus muss, pinkle ich in eine Flasche.“

Corona befürchtet

In seiner Firma müssten die Fahrer laut Patrick Pakete liefern, die sie am nächsten Tag nicht verwalten könnten – und manchmal weitere 30,40 erhalten, wenn ihre Kollegen krank wären. Dann wird ihre Fracht an die anderen Fahrer verteilt.

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Darüber hinaus erschwert die Epidemie die Arbeit: „Ich mache mir Sorgen um Corona. Manchmal muss ich 250 Pakete pro Tag bearbeiten und treffe dort mindestens 200 Kunden. Das ist sehr gefährlich für mich. Ich habe auch meine Frau, die beide Kinder sind.“

Verantwortlich für Schäden?

Warum hat er die Arbeit verlassen? Patrick sagt, er braucht Geld. Er befürchtet aber auch die Ansprüche des Arbeitgebers auf ein Rückgriffsrecht. Als er das Unternehmen verließ, waren seine Kollegen überraschenderweise mit zusätzlichen Ansprüchen in Höhe von Hunderten von Euro konfrontiert, da ihre Pakete vor sechs Monaten beschädigt worden waren oder verschwunden waren.

Es ist üblich, dass Paketbetreiber die direkte Verantwortung tragen. Aufgrund eines beschädigten Pakets mit einem technischen Gerät wurden bereits mehrere hundert Euro von seinem monatlichen Gehalt abgezogen.

Schlechte Arbeitsbedingungen, wenig Geld

Die Linkspartei kritisiert schlechte Arbeitsbedingungen in der Paketzustellungsbranche. „Das Gehaltsniveau ist ebenfalls niedrig“, sagt Amira Muhammad Ali, Co-Leiterin der Gruppe. Darüber hinaus wird der Mindestlohn teilweise durch die Intervention von Subunternehmern umgangen.

Nach internen Definitionen großer Unternehmen sind die Löhne heute viel höher als vor etwa zehn Jahren. Trotzdem liegen sie oft – nicht immer – weit unter dem Durchschnittseinkommen, das in Deutschland rund 2.600 Euro beträgt.

Viele Fahrer und Zusteller erhalten – je nach Arbeitgeber – einen Stundenlohn von 12 bis 17 Euro, das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen liegt zwischen 1900 und 2700 Euro pro Monat, aber Anfänger können auch viel weniger sein.

Das ist sehr wenig, sagt Christina Dalhous, Präsidentin von DPV Communications. Wenn sich Arbeitgeber weigern, das Lohnniveau anzuheben, muss der Staat eingreifen: „Das Mindestlohngesetz muss geändert werden. Es muss vereinfacht werden, um den Mindestlohn für die Industrie festzulegen.“

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Der Bundesarbeitsminister verfügt jedoch über rechtliche Instrumente, um in Sektoren mit allgemein niedrigeren Löhnen und geringerer Tarifabdeckung einen höheren Mindestlohn festzulegen. Dazu müssen jedoch besondere Bedingungen geschaffen werden, die einige Experten von Verpackungsherstellern zweifellos sehen. Im Jahr 2010 scheiterte das Bundesarbeitsministerium nach einer Klage der PIN-AG beim Bundesverwaltungsgericht letztendlich an dem Versuch, einen Mindestlohn von 9,80 Euro für Postangestellte festzulegen.

Gesetz gegen Betrug in der sozialen Sicherheit

In der Verpackungsindustrie hat Bundesarbeitsminister Hill vor einem Jahr mit dem Gesetz über die Haftung von Subunternehmern massive Möglichkeiten geschaffen, gegen Betrug im Bereich der sozialen Sicherheit vorzugehen. Dementsprechend sind die Generalunternehmer in der Paketbranche dafür verantwortlich, dass Subunternehmer tatsächlich alle Sozialversicherungsbeiträge ihrer Paketfahrer korrekt bezahlen.

Für die Linkspartei ist dies das absolute Minimum, das die Bundesregierung für die Industrie tun kann. Da einige Arbeitgeber nicht nur Sozialversicherungsbeiträgen ausweichen, ermöglichen sie osteuropäischen Fahrern auch, Überstunden zu leisten, ohne dafür bezahlt zu werden. Dabei zahlen sie Löhne unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Kritiker fordern mehr Kontrollen durch „finanzielle Kontrolle der nicht angemeldeten Erwerbstätigkeit“ beim Zoll.

Verstöße gegen das Mindestlohngesetz

Arbeitsminister Hill sieht sich als Verstoß gegen das in jeder sechsten Geschäftsbeziehung geltende Gesetz bei der Herstellung von Verpackungen nach stichprobenartigen Kontrollen. Der Politiker ist von der Sozialdemokratischen Partei: „Wir werden dem Arbeitsmarkt Recht und Ordnung auferlegen.“

Kürzlich wurde im September ein nationaler Konzentrationstest für die Paketindustrie durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurden 25 Verstöße gegen das Mindestlohngesetz festgestellt. Bisher wurden insgesamt 49 Strafsachen und 101 Fälle von Verwaltungsdelikten eingeleitet. Nach Angaben des zuständigen Bundesministeriums der Finanzen wird die Zollverwaltung bis 2029 fast 8.000 zusätzliche Arbeitsplätze erhalten tagesschau.deEinschließlich fast 200 neuer Arbeitsplätze im nächsten Jahr.

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Weitere Steuerelemente sind erforderlich

Marten Bosselmann vom Bundesverband für Paket- und Expresslogistik begrüßt den strengen Ansatz: „Wir sind bereit, mit dem Bundesarbeitsministerium für faire Arbeitsbedingungen und gegen schwarze Schafe zu kämpfen. Bosselmann stimmt zu, dass die Kontrollen bedeuten, Dokumentationspflichten ernst zu nehmen, was wiederum bürokratische Kosten mit sich bringt. .

Im Gegenzug fordern die Gewerkschaften viel häufigere Kontrollen gegen Rechtsverstöße durch Paketzustelldienste. Die Grünen und Linken im Bundestag müssen die täglichen Geschäftszeiten sowie die Lizenzanforderungen für Paketbearbeiter aufzeichnen, ähnlich wie dies bei Postzustellunternehmen der Fall ist. Diese Lizenz kann im Falle eines Verstoßes gegen geltendes Recht zum Schutz der Mitarbeiter erneut entzogen werden.

Mehr dazu sehen Sie im ersten Bericht aus Berlin um 18:05 Uhr.


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