Intendant Clemens Klopfenstein, eine wahre Kultfigur des IFFR, ist seit den Tagen von Hubert Pals fester Bestandteil des Festivals. In diesem Jahr wurde seine Halbautobiografie uraufgeführt. Kino bruchiato.
Klopfenstein schildert im Film eine metaphorische Erneuerung der ausgebrannten Kirche seiner Vergangenheit im und mit dem Kino. Als Werkzeuge stehen ihm lediglich sein Computer und seine eigenen Filmdateien sowie große Sammlungen längst verschwundener Gesichter und aus dem Gedächtnis gelöschter Orte zur Verfügung. Der transzendente Schnitt seiner eigenen Werke, weit weg von den festen Mustern dieser Art des Filmemachens, lässt einen auf wunderbare Weise von Klopfenstein mitreißen. Stattdessen arbeitet er in einem intimen und ergreifenden Ausdruck, bei dem flüchtige Gesten eine Flut unerwarteter Erinnerungen auslösen können.
Die digitale Welt entwickelt ihre eigene Form der Trostlosigkeit in einer sehr analogen Umgebung, inmitten von Bäumen und Weiden, in denen 35 mm oder 16 mm angemessen erscheinen, als Materialien, die sich in gleicher Weise verschlechtern würden. Das Kino wird nicht sterben, aber mit dem Übergang von analog zu digital hat sich etwas unwiderruflich verändert. Kino-Brucciato Hält an dem alten Duft fest.