Cassis in der Schweiz und Schallenberg in Österreich konzentrieren sich auf Neutralität und Sicherheitspolitik – Vindobona.org
Das hochrangige Treffen betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den beiden neutralen Ländern, insbesondere vor dem Hintergrund des illegalen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und der angespannten Lage im Nahen Osten. „In diesen schwierigen Zeiten ist der Austausch zwischen Nachbarn und Gleichgesinnten besonders wertvoll. Als mittelgroße, neutrale Länder in Europa verbindet uns ein gemeinsames und stabiles Wertefundament und eine gemeinsame Vision der Hauptprobleme unserer Region“, betonte Außenminister Schallenberg.
Im Vordergrund stand die Stärkung des Zusammenhalts und der Flexibilität der neutralen Staaten Europas. Darüber hinaus wurde Stabilität und Sicherheit in der europäischen Nachbarschaft, insbesondere im Westbalkan, als gemeinsame Priorität für beide Länder diskutiert. Cassis erklärte: „Unsere beiden Länder bilden eine Wertegemeinschaft und arbeiten gemeinsam daran, Frieden, Stabilität und Sicherheit, insbesondere auf dem europäischen Kontinent, wiederherzustellen.“
Während des Besuchs begrüsste Schallenberg auch die positiven Signale in den Beziehungen der Schweiz zur Europäischen Union. Die Schweiz und Österreich haben großes Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Europäischen Union im Bereich Sicherheit und Verteidigung gezeigt. Dazu gehört die Beteiligung am europäischen Luftverteidigungsschirm Sky Shield sowie künftige Synergien durch gemeinsame Beschaffung und Ausbildung im Sicherheits- und Verteidigungsbereich.
Auch wichtige Fortschritte in der Cybersicherheit wurden diskutiert. Außenminister Schallenberg führte Gespräche mit Vertretern des neu gegründeten Cyber-Kommandos der Schweizer Armee und betonte die Bedeutung dieser neuen Einheit für die Verteidigung der nationalen Infrastruktur.
Der Besuch endete mit einem Treffen mit Auslandsösterreichern in Zürich. Mit rund 67.000 Einwohnern ist die Schweiz nach Deutschland die Heimat der zweitgrößten Auslandsösterreichergemeinschaft weltweit. Dies bestätigt die Tiefe der kulturellen und sozialen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Warten auf die Wiederaufnahme der UNRWA-Finanzierung
In einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg und sein Schweizer Amtskollege Ignazio Cassis, dass ein Untersuchungsausschuss unter der Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna keine Beweise für eine Unterstützung des Terrorismus durch UNRWA-Mitarbeiter finden konnte. Obwohl UNRWA von diesen schwerwiegenden Vorwürfen freigesprochen wurde, wollen beide Länder mit der Fortsetzung ihrer finanziellen Beiträge eine weitere Expertenanalyse abwarten.
Schallenberg betonte, dass „UNRWA im Libanon, Jordanien und Syrien großartige Arbeit leistet.“ „Aber seine Glaubwürdigkeit muss außer Zweifel stehen, bevor wir unsere Unterstützung wieder aufnehmen.“ Österreich hatte nach Vorwürfen aus Israel seine Zahlungen an das UNRWA ausgesetzt, der für 2024 vorgesehene Betrag beträgt 3,4 Millionen Euro. Israel behauptete, dass mehr als 450 UNRWA-Mitarbeiter als Agenten für Terrorgruppen im Gazastreifen arbeiteten. Auch Cassis äußerte sich zur aktuellen Situation: „Wir sind daran interessiert, den Bericht zu studieren und zu analysieren und die Reaktion anderer Geberländer herauszufinden.“ Mit einem Abschluss wird in den nächsten Tagen gerechnet.
Unterdessen forderte die Europäische Union über ihren Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarčić, eine rasche Wiederaufnahme der Unterstützung. Wie erwähnt ORF. „Ich rufe die Geber dazu auf, UNRWA zu unterstützen – die Lebensader für Palästina-Flüchtlinge“, sagte Lenarcic. Norwegen als wichtiger Geber unterstützt diesen Aufruf ebenfalls, während die Vereinigten Staaten echte Fortschritte sehen wollen, bevor sie ihre Finanzierung fortsetzen.
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