Warum setzt der Bundesrat verstärkt auf Zirkularität?
Aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtung zwischen der Schweiz und der EU erfordert die Weiterentwicklung von Kreislaufwirtschaftsmassnahmen durch die EU-Kommission auch in der Schweiz handels- und umweltpolitischen Handlungsbedarf. Einerseits müssen durch die Berücksichtigung europäischer und anderer wichtiger internationaler Entwicklungen zusätzliche Wettbewerbsverzerrungen und Handelshemmnisse vermieden werden. Andererseits stellt der European Green Deal eine Chance für Schweizer Unternehmen im Bereich Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und saubere Technologie dar.
Hauptrahmenelemente
Generell sollte der Grundsatz der Ressourcenschonung Gesetzgeber und Behörden bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen leiten. Der vom Bundesrat unterstützte Gesetzesentwurf zielt darauf ab, eine enge und starke Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu fördern:
- Förderung der Wiederverwendung von Produkten und Produktteilen sowie des Recyclings wertvoller Materialien (Veredelungsstoffkreisläufe). Im Jahr 2022 startete beispielsweise ein großer Modehändler seine eigene Plattform für gebrauchte Kleidung, die es Kunden ermöglicht, gebrauchte Waren zu kaufen und zu verkaufen und ihnen ein neues Leben zu geben.
- Verlängerung der Lebensdauer von Produkten (dauerhafte Konstruktion, Wartung, Reparatur, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Wiederaufbereitung, sukzessive Verwendung). Ein führender Hersteller von Elektrowerkzeugen berücksichtigt Qualität, Haltbarkeit und Reparierbarkeit als Schlüsselkriterien in der Designphase und verlängert so die Nutzungsdauer der Produkte erheblich.
- Erzielen Sie eine effiziente Ressourcennutzung, indem Sie Produkte mit möglichst geringem Material- und Energieaufwand herstellen, verwenden und entsorgen und gleichzeitig die geringstmögliche Umweltbelastung verursachen. Investitionen in Forschung und Entwicklung im Bereich kohlenstoffarmer Flüssigbrennstoffe stellen einen wichtigen Schritt dar, um diesen Übergang zu ermöglichen. Nachhaltige flüssige Kraftstoffe, die nicht aus Erdöl stammen, emittieren netto kein Kohlendioxid oder nur eine sehr begrenzte Menge2 während ihrer Produktion und Nutzung im Vergleich zu traditionellen fossilen Quellen.
Mit den Änderungen des Umweltschutzgesetzes unternahm die Nationalversammlung im März 2023 einen weiteren Schritt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, indem sie für den Gesetzentwurf des Umweltausschusses stimmte, der vorsieht, dass Güter, die nicht mehr verwendet oder verwendbar sind, recycelt oder recycelt werden sollen. Der Gesetzentwurf geht nun an das Repräsentantenhaus.
Auswirkungen auf den privaten Sektor
Maßnahmen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft und zur Ressourcenschonung haben mehrere Vorteile. Ziel des Gesetzesentwurfs ist es, nachhaltige Geschäftsfelder für Unternehmen mit Wertschöpfungsmöglichkeiten in der Schweiz zu eröffnen (u.a. Reparaturen, Kreditmodelle, Wiederverwendung und Recycling). Sie schonen natürliche Ressourcen, sparen Kosten durch Materialeffizienz, verbessern lokale Arbeitsplätze und schaffen lokale Werte. Die Stadt Zürich hat die Notwendigkeit und den Nutzen zirkulärer Praktiken bereits erkannt. Im März 2023 kündigte sie Pläne für ein Programm zur Unterstützung von Startups und Non-Profit-Organisationen mit einer Gesamtförderung von 12 Millionen Franken für Projekte an, die zum Klimaschutz und zur Kreislaufwirtschaft beitragen.
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