Die Schweizer „Zauberformel“ für direkte Demokratie

Die Schweizer „Zauberformel“ für direkte Demokratie

Wie viele Sitze hat die Schweizer Regierung, der Bundesrat? Die Antwort ist sieben. Doch wie rechnet die Schweiz vor, um diese Zahl auf die politischen Parteien aufzuteilen? Ist es 2 + 2 + 2 + 1 oder 3 + 2 + 2? Und warum ist das wichtig?

Dieser Inhalt wurde am 24. Juli 2023 veröffentlicht


Als 1848 die moderne Schweiz gegründet wurde, bestand die Schweizer Regierung ausschließlich aus Mitgliedern einer Partei. Es wird ein halbes Jahrhundert dauern, bis alle großen Parteien in der Regierung vertreten sind und die politischen Kräfte im Parlament besser widerspiegeln. 1959 einigten sich diese vier großen Parteien darauf, dass die Regierungsämter fortan untereinander in einem Verhältnis aufgeteilt werden sollten, das ihre Stärke im Parlament widerspiegelt.

Diese sogenannte Zauberformel ist Teil der Konsensdemokratie in der Schweiz und basiert auf der Überzeugung, dass Entscheidungen nur dann Bestand haben, wenn sie sowohl von der Minderheit als auch von der Mehrheit getragen werden.

Das Machtteilungssystem der Regierung blieb viele Jahre lang dasselbe. Erst 2003 begann sich die Gleichung zu ändern, als die Schweizer Volkspartei, eine Partei mit nur einem Sitz, zum zweiten Mal die meisten Stimmen bei den Parlamentswahlen gewann.

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