Swisscom, Coca-Cola und anderen wird Greenwashing vorgeworfen
Die Schweizer Konsumentenschutzbehörde SKS hat Beschwerden gegen Swisscom, Coca-Cola Swiss und sechs weitere Schweizer Unternehmen eingereicht, die angeblich illegale Greenwashing-Operationen durchführen.
Dieser Inhalt wurde am 7. Juli 2023 veröffentlicht
Keystone-SDA/GC
Die Organisation hält die Werbeaussagen dieser Unternehmen zur Klimaneutralität für irreführend und hat beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Beschwerde wegen Verletzung des Schweizer Wettbewerbsrechts eingereicht.
„Verbraucher werden getäuscht“, sagte SKS-Direktorin Sarah Stalder am Freitag in einer Erklärung.
Die Beschwerden richten sich neben Swisscom und Coca-Cola Schweiz auch gegen den Zoo Zürich, den Autovermieter Avis, das Reisebüro Elite, den Heizölhändler Kübler Heizöl und Agent Selly, ein Unternehmen, das Immobilien verkauft.
Immer mehr Produkte und Dienstleistungen würden mit grünen Bannern beworben, sagt die Verbraucherschutzorganisation. Beispielsweise werden Mobilfunkabonnements als „klimaneutral“ und Heizöl als „CO2-neutral“ beschrieben.
„Tatsächlich zeigt eine Analyse zahlreicher Beispiele durch SKS, dass viele Werbeaussagen übertrieben oder sogar unbegründet sind“, sagt sie. „Es wird nicht näher erläutert und auch nicht begründet.“
Nach Angaben der Stiftung können die Behauptungen der Unternehmen nicht vollständig überprüft werden, da Daten zum Kohlendioxidausstoß nicht verfügbar oder unvollständig sind. Für viele der von den Zielunternehmen genannten Ausgleichsprojekte haben diese laut SKS praktisch keinen Einfluss auf die tatsächliche Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre.
In einem Interview mit der Zürcher Tageszeitung „Tagesanzeiger“ gaben einige der beteiligten Unternehmen teilweise zu, dass das Konzept der Klimaneutralität fragwürdig sei. Andere beteuern nachdrücklich, dass sie sich selbst als klimaneutral oder sogar „klimapositiv“ bezeichnen.
SKS fordert zudem eine Verschärfung der Geldwäschegesetze in der Schweiz, ebenso wie in vielen Nachbarländern. „Es gibt keinen Grund, warum Schweizer Verbraucher weniger als europäische Verbraucher vor falschen Umweltversprechen schützen sollten“, sagte Stalder.
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